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Polytrauma

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Polytrauma

Mehrere gleichzeitige Verletzungen an verschiedenen Körperregionen oder Organe, von denen eine oder mehrere lebensbedrohlich sind.
Trauma: durch Gewalteinfluss verursachte Verletzung oder Wunde.
Mehrfachverletzung: Verletzungen an verschiedenen Körperregionen oder Organe ohne Lebensbedrohung.

Arten
  • innere blutende Organverletzungen
  • stark blutende/ großflächige Brüche
  • Schädel-Hirn-Trauma
  • akutes Nierenversagen
Traumata-Scores:
  • Glasgow coma scale: zur Beurteilung des Bewusstseinszustandes
  • Injury severity score: zur Beurteilung des Ausmaßes einer Verletzung
  • Revised trauma score: zur Beurteilung des Ausmaßes einer physiologischen Beeinträchtigung
Ursachen
  • Verkehrsunfälle
  • Arbeitsunfälle
  • häusliche Unfälle
  • Stürze aus großer Höhenfälle
  • Explosionen
  • Suizid
Symptome Je nach betroffenen Organ/Körperregion.

  • Allgemeinsymptome: Tachykardie, Hypotonie, Kaltschweißigkeit, Dyspnoe, Unruhe, Bewusstseinseintrübung bis Bewusstlosigkeit
Diagnose Anamnese: Klinik, Überprüfung der Vitalfunktionen, neurologische Untersuchungen, Blutdruck, Puls
Körperliche Untersuchung: Inspektion/Palpation/Perkussion/Auskultation des ganzen Körpers
Labor: Blutbild, Differentialblutbild, Blutzucker, Urinuntersuchung, Gerinnungsfaktoren, Blutgruppe (Kreuzblut), Blutgasanalyse
Apparative Diagnostik: Röntgen, Sonographie, CT

Komplikation Schock, Lungenödem, Sepsis, unstillbare Blutung, Embolie, Multiorganversagen, Lebensgefahr

Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: schnellst möglicher Transport in ein Krankenhaus

 

Notfall

Polytrauma:

  • Anruf: Notarzt
  • Allgemeinmaßnahmen: Patienten beruhigen, beengte Kleidung entfernen, Patient zudecken, evtl. Blutstillung
  • Lagerung: je nach verletzen Organ, bei Bewusstlosigkeit: stabile Seitenlage
  • Vitalzeichenkontrolle: engmaschig (über Monitor)
  • Reanimation: wenn nötig sofortige Wiederbelebung starten, Intubation
  • Zusatzmaßnahmen: Sauerstoffgabe bis Beatmung, mehrere i.v.- Zugänge, Infusionstherapie, Schocktherapie

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