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Prämenstruelles Syndrom

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Prämenstruelles Syndrom (PMS)

Das prämenstruelles Syndrom wird bestimmt durch psychisch-emotionale Symptome, die sich meist zu Beginn oder kurz nach der Menarche (1. Blutung) einstellen. 40% der Frauen (zwischen 30. und 40. Lebensjahr) sind davon betroffen, 8% so stark, dass es zu erheblichen Auswirkungen auf den Tageablauf kommt.
Prämenstruelles dysphonisches Syndrom (PMDD): ausgeprägtes prämenstruelles Syndrom

Leitmerkmale: Stimmungsschwankungen, Ödeme, gastrointestinale Störungen wenige Tage vor der Menstruationsblutung
Pathogenese Durch eine neuroendokrine Störung kommt es im Haushalt der Geschlechtshormone und im Renin-Angiotensin-Aldosteron- Zyklus zu Schwankungen, mit der Folge von Wassereinlagerungen und Elektrolytverschiebungen im Organismus.

Ursachen
  • unklar (treten in der 2.Zyklushälfte der Regelblutung auf, Ungleichgewicht zwischen Östrogen- und Progesteronspiegel)
Auslöser
  • Schilddrüsenerkrankungen
  • Koffein
  • Nikotin
  • Zucker
  • Schlafstörungen
  • Bewegungsmangel
  • Adipositas
  • psychische Belastungen
  • Übersäuerung des Körpers
  • Magnesium- / Kalzium-/ Vitamin B6- Mangel
  • Stress
  • Medikamente: Abführmittel, Verhütungsmittel
Symptome                Beginnen mehrere Tage (7- 10) vor der Menstruationsblutung und bessern sich nach Einsetzen der Blutung:

  • Allgemeinsymptome: Kopf-/Rückenschmerzen, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, erhöhte Sensibilität gegenüber Reizen (Licht, Lärm, Berührung), Hitzewallung, Schlafstörungen, Schwindel
  • dermal: Akneneigung, Urtikaria, Neigung zu Pilz-/ Herpesinfektionen
  • gastrointestinal: Meteorismus, Flatulenz, Übelkeit, Erbrechen, Druck-/ Völlegefühl/Krämpfe im Unterbauch, abnormes Essverhalten (Heisshunger oder Appetitlosigkeit), Durchfall bis Verstopfung
  • neurovaskulär: Kreislaufstörungen, Migräne, Parästhesien
  • Elektrolytverschiebungen: Ödeme, Gewichtszunahme, Brustspannungen
  • Psyche: Melancholie, psychische Labilität, leichte Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, Aggressionen, Lethargie, Depression, Antriebslosigkeit bis Hyperaktivität, Angstzustände, Gefühl der Überforderung
Diagnose Anamnese: Klinik, Regelblutung
Labor: Hormone

Differentialdiagnose Endometriose, schmerzhafte Verspannungen in der Beckenmuskulatur, Schilddrüsenunterfunktion

Komplikationen Depression

Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: leichte sportliche Betätigung (20 Min. pro Tag), Massagen, basische Bäder, Wärmeanwendungen, ausreichend Schlaf, Verzicht aufs Rauchen, Gewichtsreduktion, Stressreduktion
  • Naturheilkundliche Therapie: Akupunktur, Entspannungsübungen, Fußreflexzonenmassage, Homöopathie, Phytotherapie, Schüssler Salze
  • Ernährungstherapie: ausgewogene Ernährung, ballaststoffreich, Kohlenhydratreich, fettarm, viel Obst/Gemüse/Salate, basische Nahrungsmittel, Kalzium, Magnesium, Vitamin B6, vermeiden von Alkohol/Koffein/ Schokolade/ salzreiche Speisen
  • Medikamentöse Therapie: Aldosteronantagonisten, Pille, Analgetika, Antidepressiva, Diuretika, Serotonin-Wiederaufnahmehemmer

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