Krankheiten
Psychose

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Psychosen

Schwere und tiefe Störung im Eigen- und Realitätsbezug, verändertes Erleben von Welt und sich selbst, schwerer als Neurose.

Leitmerkmale: Denkstörungen, Ich-Störungen, Halluzinationen, Wahn

Einteilung

Exogene Psychose:
Eine organische Störung im Gehirn hat zur schweren psychischen Beeinträchtigung geführt.

  • Ursachen: Toxine (Rauchgift), Stoffwechselerkrankungen, Hirnverletzungen, schwerer Sauerstoffmangel
  • akut: zeitlicher Zusammenhang zwischen der schädigenden Einwirkungen auf das Gehirn und den nachfolgenden psychischen Veränderungen. Die Psychose ist beendet, wenn die Ursache behoben ist.
  • chronische: entwickelt sich nur aus der akuten, oder durch dauerhafte Schädigung des Gehirns

Endogene Psychose
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Ohne erkennbare organische Ursache (Schizophrenie, Depression, Manie).

  • Ursachen: Vererbung, Störungen des Informationsverarbeitung, geringe Stresstoleranz, führt zu einer erhöhten Empfänglichkeit für emotionale Verletzungen
  • akut: dramatischer Krankheitsverlauf, Heilungsaussicht gut (Halluzinationen)
  • chronisch: Verflachung und Versandung der Persönlichkeit, Schizophrenie

Ursachen

  • genetische Einflüsse
  • hirnorganische Veränderungen
  • schwere frühkindliche Traumata
  • anhaltende familiäre Spannungen
  • Störung in der Informationsverarbeitung
  • Stress
  • unbekannt

Symptome

  • Denkstörungen:
    • Ideenflucht, Zerfahrenheit, Verwirrtheit
    • Wortneubildungen, Gedanken reißen ab
    • Störung des Fühlens
    • instabile Stimmungslage
    • motorische Störungen: Starre, Überaktivität

  • Ich- Störungen:
    • Störungen der Identität, im Zeitverlauf, Ich-/Umwelt-Grenze,
    • glaubt, dass seelische Vorgänge von außen bestimmt, gelenkt werden

  • Halluzinationen:
    • Sinnestäuschung durch Wahrnehmung, aber ohne adäquate Sinnesreiz
    • akustisch: Stimmen hören, Leib: Körperempfinden, Optik, Geschmack, Geruch

  • Wahn:
    • Veränderung des Realitätsbewusstseins: Fehlurteil über Wirklichkeit

Prognose

  • 1/3 nach starker oder schwächerer produktiver Krise: Gesundung
  • 1/3 immer wieder aufflackernde schizophrenische Zustände: Einschränkung der allgemeinen Lebensführung
  • 1/3 schwere Chronifizierung: Lebensführung kann nicht mehr selbst verantwortlich gestaltet werden