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Rektusdiastase

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Rektusdiastase

Bei der Rektusdiastase kommt es zu einem seitlichen Auseinanderklaffen der beiden Musculi rectus abdomines (vor allem im oberen Bereich der Linea alba, Nabel) über zwei Zentimeter hinaus. Die Linea alba ist dadurch sehr stark verbreitert. Beim einem erhöhten intraabdominellen Druck kommt des dadurch zu einem vorwölben der Bauchorgane, die durch die Bauchdecke hindurchtreten können. Es besteht dabei die Gefahr der Einklemmung (Inkarzeration).


Leitmerkmale: Darmprobleme, Vorwölbung des Bauchs
Definition Bei der Rektusdiastase kommt es zur Trennung der Beiden geraden Bauchmuskeln

Vorkommen
(vor allem bei)
  • Frauen
Pathogenese Durch eine Schwachstelle zwischen den beiden Musculus rectus abdominis treten innere Organe und Bauchhöhleninhalt durch die Bruchlücke nach außen

Ursachen
  • Schwäche in der Bauchwand und erhöhter Druck im Bauchraum
Risikofaktoren
  • Neugeborene (physiologisch)
  • Bindegewebsschwäche
  • Bauchmuskelschwäche
  • chronische Verstopfung
  • Voroperationen
  • Adipositas
  • hohes Lebensalter
  • Schwangerschaft
  • Aszites
  • schweres Heben
  • starkes Husten/Niesen
  • angeboren: Edward-Syndrom
  • Kraftsport
Symptome Lange keine Beschwerden:
  • Schmerzen: leicht,Leiste, Hüfte, Rücken, Verstärkung bei Druckerhöhung im Bauchraum (Husten, Bauchpresse, schweres Heben)
  • Verdauungstrakt: Verstopfung, Völlegefühl, Sodbrennen, Blähungen
  • evtl. Bruchsack: am seitlichen Bauch, vorstehender Bauchnabel
  • bei Einklemmung der Organe (selten): starke Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen
Diagnose Anamnese: Klinik
Körperliche Untersuchung: Bauch (Abtasten, Anspannung der Muskulatur)
Apparative Diagnostik: Sonografie, CT, MRT
Differentialdiagnose
  • epigastrische Hernie
  • Nabelhernie
Komplikationen
  • selten: Einklemmung der im Bruchsack befindlichen Organe (meist großes Netz, Dickdarm, Dünndarm)
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: bei kleinen Brüchen Symptombehandlung, Gewichtsreduktion, Trainieren der Bauchmuskulatur, Vermeidung von schweren Heben/Verstopfung, Korsett
  • Operative Therapie: bei größeren Brüchen Verschluss  der Lücke (evtl. mit Netzeinlage)