Definition |
Als Restless-Legs-Syndrom bezeichnet man eine Erkrankung mit quälendem Bewegungsdrang vor allem bei Ruhe
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Weitere Bezeichnungen (Synonyme) |
- Willis-Ekbom-Disease
- Wittmaack-Ekbom-Syndrom
- Restless Legs
- RLS
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Vorkommen (vor allem bei) |
- Frauen: ab dem 30. Lebensjahr
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Einteilung/Ursachen |
- primäre (idiopathische) RLS:
- Ursachen: familiär bedingt (autosomal-dominante Vererbung)
- Vorkommen: kann in jedem Lebensalter beginnen (meist aber um das 30. Lebensjahr)
- Symptome: schleichend, Pausen mit völliger Beschwerdefreiheit, evtl. Störungen im Dopaminstoffwechsel
- sekundäre RLS:
- Anämie: Eisenmangel- /perniziöse Anämie
- neurologisch: Morbus Parkinson, Multiple Sklerose, Spinalkanalstenose
- rheumatisch: rheumatische Arthritis, Polyneuropathie
- Erkrankungen: Diabetes mellitus, Schilddrüsenerkrankungen
- Nierenerkrankungen: Niereninsuffizienz, Urämie, Dialyse
- Medikamente: koffeinhaltige, Antidepressiva, Benzamide, Östrogene, Neuroleptika, Antiemetika, Lithium, Betablocker, Prokinetika
- Psyche: Ängste, Depression
- Allgemein: Drogen, Schwangerschaft, Folsäuremangel, Vitamin-B12-Mangel
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Pathogenese |
Durch Störungen im extrapyramidalen System kommt es einer Störung des Dopaminstoffwechsels im Gehirn (Aktivierung einzelner Hirnareale)
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Ursachen |
- unbekannt
- evtl. Störungen des Eisenstoffwechsels, Störungen der Neurotransmittersystems (Dopamin)
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Symptome |
- Missempfindungen: ausgeprägt, quälend, in den Extremitäten (v.a. Beine): kribbeln, brennen, reißen, ziehen, jucken, Ameisenlaufen, starkes Wärmegefühl, Spannungs-/Druckgefühl, evtl. Schmerzen
- Muskeln: motorische Unruhe (Drang Extremitäten zu bewegen), Zuckungen
- Vorkommen: hauptsächlich in Ruhe/Entspannung (z.B. nach dem zu Bett gehen)
- Verschlechterungen: gegen Abend/Nacht (22 – 4 Uhr; Einschlaf-/ Durchschlafstörungen), in Ruhe, Stress
- Verbesserung: durch Bewegung, Kontraktion der Muskulatur (nur kurz), Wärme, Kälte
- Allgemeinsymptome: Schlafstörungen, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Leistungsabfall, Konzentrationsstörungen, Unruhe
- evtl.durch Dopaminstoffwechselveränderungen: Heißhunger, chronische Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen
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Diagnose |
Anamnese: Symptome,Bewegungsdrang in Ruhe, Familienanamnese, Vorerkrankungen Körperliche Untersuchung: Neurologie Labor: Blutbild, Eisen, Ferritin, Magnesium, Harnstoff, Kreatinin, Glukose, schilddrüsenwerte Apparative Diagnostik: Elektromyografie, Schlaflabor, L-Dopa-Gabe-Test (nach Gabe bessern sich die Symptome), Polysomnografie |
Differentialdiagnose |
- Polyneuropathie
- Venenerkrankungen: Varikosis
- Wadenkrämpfe
- Chorea Huntington
- arterielle Verschlusskrankheit
- Depression
- Hypochondrie
- Morbus Parkinson
- Nervenkompressionssyndrom
- Radikulopathie
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Komplikationen |
- Depressionen
- chronisches Schmerzsyndrom
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Therapie |
- Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Grunderkrankung, Massagen, Schlafhygiene, Wechselduschen, leichte sportliche Betätigung, Nikotin / Kaffee/ Alkohol vermeiden
- Naturheilkundliche Therapie: Homöopathie, Phytotherapie, Schüssler Salze, Magnetfeldtherapie
- Ernährungstherapie: Magnesium, Eisen, Vitamin C
- Medikamentöse Therapie: Dopaminantagonisten, Analgetika, Antikonvulsiva, Benzodiazepine
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