Anästhesie
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Reithosenanästhesie, tiefe Spinalanästhesie; die Narkoseausbreitung geht nur über die Segmente S1- S5.

Indikation
  • Operationen am Damm, Anus, äussere Genitale, Beckenboden, untere Beckenorgane
Punktionsstelle
  • L4/5
Durchführung
  • wie bei der Spinalanästhesie: Ausnahmen:
  • der Patient sitzt
  • langsame Injektion eines hyperbaren Lokalanästhetikums (0,5 – 1 ml Bupivacain 0,5% hyperbar) in den Liquorraum
  • nach der Injektion den Patienten 10 -15 Minuten sitzen lassen (das Lokalanästhetikum sinkt nach unten)
  • danach den Patienten auf den Rücken lagern
Kontraindikation
  • Ablehnung durch den Patienten
  • Infektionen/Tumoren an der Punktionsstelle
  • Gerinnungsstörungen
  • Allergie auf Lokalanästhetika
  • erhöhter Hirndruck
  • Aortenstenose
  • relativ: Lagerungsprobleme, Sepsis, neurologische Vorerkrankungen, Deformitäten der Wirbelsäule, Bandscheibenvorfall, Hypotonie, maligne Herzinsuffizienz
Komplikationen
  • Störungen des Magen-Darm-Traktes: Brechreiz, Erbrechen => ATROPIN®, PASPERTIN®
  • Miktionsstörungen (Harnverhalt): durch Sympathikusblockade => DORYL®, Einmalkatheter (wenn der Patient 4 Stunden nach der Punktion noch nicht wasserlassen kann
  • postspinaler Kopfschmerz: je größer der Durchmesser der Nadel, desto wahrscheinlicher ist der postoperative Kopfschmerz (v. a. bei jungen Patienten  24- 48 Stunden nach der Punktion), Dauer von 1- 2 Wochen => 24 Std. Flachlagerung, viel Flüssigkeit, Koffein ( 3x 200 mg), Theophyllin (3 x 350 mg), Eigenblutpatch
  • Infektion: Epiduralabzess bis zur Meningitis
  • Nervenschäden: Punktion eines Nervs, Hämatombildung
  • Rückenschmerzen

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