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Symptome (Leitbilder)
Schlafstörung

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Schlafstörung

Asomnie ist eine weitere Bezeichnung für die Schlafstörung. Bei einer Schlafstörung handelt es sich um eine Abweichung von einem normalen Schlaf. Diese Abweichung kann hierbei subjektive empfunden oder objektive beachtet werden. Dadurch kommt es zu einer Beeinträchtigung der Erholsamkeit des Schlafes und damit zu einem Abbau der Leistungsfähigkeit am Tag. Darüber hinaus kann es zu einem Auftreten von zahlreichen Nachfolgeerkrankungen kommen. Man unterteilt die Erkrankung in mehrere Unterformen.


Leitmerkmale: nicht einschlafen oder durchschlafen können
Definition Als Schlafstörungen bezeichnet man unterschiedliche Beeinträchtigung des normalen Schlafes

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Asomnie
Einteilung
  • primäre Schlafstörung: ohne zugrundeliegende Erkrankung
    • Dyssomnien: Ein-/Durchschlafstörungen oder übermäßige Schläfrigkeit (Insomnie/ Hypersomnie/ Schlafphasensyndrom)
    • Parasomnien: schlafbegleitende Störungen, die den Schlaf beeinträchtigen (Somnambulismus/ Pavor nocturnus/ Albtraum)
    • schlafbezogene Atmungsstörungen: Schlafapnoesyndrom
    • schlafbezogene Bewegungsstörungen: Restless-Legs-Syndrom
  • sekundäre Schlafstörung: es liegt eine organische oder psychiatrische Erkrankung vor (Depression/ Angststörung
Formen
  • Einschlafstörungen (bis zum Einschlafen vergehen mehr als 30 Min.): Betroffener geht müde zu Bett, wälzt ich herum, kommt spät in kurzen, wenig erholsamen Schlaf
  • Durchschlafstörungen (nach nächtlichem Aufwachen vergehen mehr als 30 Min. bis man wieder einschläft, mehr als 3x /Woche): häufiges nächtliches Aufwachen mit anschließenden Einschlafstörungen
  • Schlafdauerverkürzungen: kurzer Schlaf, schläft schnell, erwacht bald wieder ohne erneut einzuschlafenWach-Schlaf-Rhythmus: nachts aktiv, schläft während des Tages
Pathogenese Im Schlaf wird er Körper wieder für den nächsten Tag vorbereitet:
  • Stoffwechselprodukte werden zur Ausscheidung vorbereitet
  • Nährstoffe verarbeitet und gespeichert
  • Blutdruck und Kreislauf entlastet
  • Verspannungen gelöst
  • das Immunsystem produziert /differenziert Lymphozyten
  • Informationen im Gehirn bewertet, Problemlösungen ermöglicht
  • Erlebnisse verarbeitet (Sorgen, Kummer, Trauer)
Ursachen
  • primäre Schlafstörungen: akute/chronische psychosoziale Belastungen, spätes Essen, unregelmäßige Lebensführung, Bewegungsmangel oder exzessive Bewegung zu spät am Tag
  • sekundäre Schlafstörungen:
    • psychiatrische Erkrankungen: Depression, Sucht, Demenz, Angsterkrankungen, Schizophrenie, Psychosen, Ärger, Stress, Ängste
    • organische Erkrankungen: chronische Schmerzen, Herz-/ Lungenerkrankungen, Niereninsuffizienz, nächtliche Apnoe, Restless-Legs-Syndrom, zerebrale Durchblutungsstörungen, Asthma bronchiale
    • Erkrankungen: Multiple Sklerose, Meningitis, Apoplex, Hirntumoren
    • übrige Ursachen: Schichtarbeit, Jetlag, Lärm, Kälte, Wärme, helle Straßenbeleuchtung
    • toxische Ursachen: Alkohol, Kaffee, Drogen
    • Medikamente: Beruhigungs-/ Entspannungsmittel, Diuretika, Antibiotika, Bluthochdruckmittel, Schlafmittel, Antidepressiva, Kortison, Schilddrüsenmittel, Antihistaminika, Zytostatika
    • physikalische Ursachen: Lärm, hohe Zimmertemperatur, Licht
    • hormonelle Ursachen: Hyperthyreose, Diabetes mellitus
    • Allgemein: Defizite im Mineralhaushalt, Nikotin, chronische Schmerzen
Symptome
  • Allgemeinsymptome: Leistungs-/Konzentrationsschwäche, Müdigkeit, Tagesschläfrigkeit, Stimmungsschwankungen, Frieren, Kopfschmerzen, verminderte Aufmerksamkeit, Reizbarkeit, Angst, Ruhelosigkeit, Beeinträchtigungen im beruflichen und sozialen Umfeld
  • Erkrankungen (durch Schlafminderung): hoher Blutdruck, Apoplex, Herzerkrankungen, Herzrhythmusstörungen, Diabetes mellitus, Adipositas, Konzentrationsstörungen, Depressionen, Essstörungen
  • Psyche: Angst vor dem Einschlafen, Aufwachen usw., fruchtloses Nachdenken über ein Problem, Konzentration auf das gestörte Schlafverhalten, viele erfolglose Versuche zur Besserung
  • dazu: Schlafwandeln, nächtliches Aufschrecken, Zähneknirschen, Einnässen
Diagnose Anamnese: Familienanamnese, Ausschlussdiagnostik, Vorerkrankungen, Begleitsymptome, Medikamente, Alkoholmissbrauch, Belastungen, fehlende körperliche Aktivität, Schmerzen, Atempausen
Körperliche Untersuchung: gründlich
Apparative Diagnostik: Lungenfunktionsdiagnostik, CT, EEG, EKG, Schlaflabor
Differentialdiagnose
  • Schlafapnoesyndrom
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Ursachen, externe schlafstörende Bedingungen beseitigen, der Patient muss lernen nicht an den Schlaf zu denken, wegbringen von den Schlafmitteln, Schlafhygiene, Entspannungsübungen, Taulaufen, Wassertreten, Bürstenbäder, Fichtenadelbäder, Senffußbad, warmes Fußbad bei kalten Füßen, ansteigende Fuß-/Armbäder, abends Vollbäder (Melisse, Baldrian, Fichtenadeln, Lavendel), Sport treiben
  • Ernährungstherapie: ausgewogen, leicht, nach 18.30 Uhr nichts mehr, warme Milch, kein Alkohol/Nikotin/Koffein
  • Naturheilkundliche Therapie: Akupunktur, Ausleitungsverfahren, Bachblüten, Bioresonanz-Therapie, Homöopathie, Phytotherapie, Schüssler Salze
  • Allgemein:
    • mehr Bewegung (3x/ Wo.: ½ stdl. Joggen, Schwimmen usw.)
    • spannendes Buch/ gute Musik
    • Einschlafritual des Einschlafens, warmes Fußbad
    • möglichst früh zu Abend essen (leicht verdauliche Kost)
    • Schlafzimmer: ruhigster Raum, gut lüften vor dem Schlafen, Temperatur nicht über 18 Grad C, gute Matratze
    • keine späten Mahlzeiten
Begriffe
  • Einschlafstörungen (Insomnien): Einschlafzeit länger als 30 Minuten.
  • Durchschlafstörung (Hyposomnien): vorzeitiges Aufwachen nach einer Schlafzeit von unter 6 Stunden.
  • Hypersomnien: erhöhte Schlafneigungen