Symptome (Leitbilder)
Schlafstörung

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Schlafstörung

Einschlafstörungen (Insomnien): Einschlafzeit länger als 30 Minuten.
Durchschlafstörung (Hyposomnien): vorzeitiges Aufwachen nach einer Schlafzeit von unter 6 Stunden.
Hypersomnien: erhöhte Schlafneigungen

Leitmerkmale: nicht einschlafen oder durchschlafen können
Formen
  • Einschlafstörungen (bis zum Einschlafen vergehen mehr als 30 Min.): Betroffener geht müde zu Bett, wälzt ich herum, kommt spät in kurzen, wenig erholsamen Schlaf
  • Durchschlafstörungen (nach nächtlichem Aufwachen vergehen mehr als 30 Min. bis man wieder einschläft, mehr als 3x /Woche): häufiges nächtliches Aufwachen mit anschließenden Einschlafstörungen
  • Schlafdauerverkürzungen: kurzer Schlaf, schläft schnell, erwacht bald wieder ohne erneut einzuschlafen Wach-Schlaf-Rhythmus: nachts aktiv, schläft während des Tages
Pathogenese Im Schlaf wird er Körper wieder für den nächsten Tag vorbereitet:

  • Stoffwechselprodukte werden zur Ausscheidung vorbereitet
  • Nährstoffe verarbeitet und gespeichert
  • Blutdruck und Kreislauf entlastet
  • Verspannungen gelöst
  • das Immunsystem produziert /differenziert Lymphozyten
  • Informationen im Gehirn bewertet, Problemlösungen ermöglicht
  • Erlebnisse verarbeitet (Sorgen, Kummer, Trauer)
Ursachen
  • primäre Schlafstörungen: akute/chronische psychosoziale Belastungen, spätes Essen, unregelmäßige Lebensführung, Bewegungsmangel oder exzessive Bewegung zu spät am Tag
  • sekundäre Schlafstörungen:
    • psychiatrische Erkrankungen: Depression, Sucht, Demenz, Angsterkrankungen, Schizophrenie), Ärger, Stress, Ängste
    • organische Erkrankungen: chronische Schmerzen, Herz-/ Lungenerkrankungen, Niereninsuffizienz, nächtliche Apnoe, Restless-Legs-Syndrom, zerebrale Durchblutungsstörungen
    • übrige Ursachen: Schichtarbeit, Jetlag, Lärm, Kälte, Wärme
    • toxische Ursachen: Alkohol, Kaffee, Medikamente (Beruhigungs-/ Entspannungsmittel)
    • physikalische Ursachen: Lärm, hohe Zimmertemperatur, Licht
    • hormonelle Ursachen: Hyperthyreose, Diabetes mellitus
    • Defizite im Mineralhaushalt, Nikotin
Symptome
  • Allgemeinsymptome: Leistungs-/Konzentrationsschwäche, Tagesschläfrigkeit, Stimmungsschwankungen, Frieren, Kopfschmerze
  • Erkrankungen (durch Schlafminderung): hoher Blutdruck, Apoplex, Herzerkrankungen, Diabetes mellitus, Adipositas, Konzentrationsstörungen, Depressionen
  • Psyche: Angst vor dem Einschlafen, Aufwachen usw., fruchtloses Nachdenken über ein Problem, Konzentration auf das gestörte Schlafverhalten, viele erfolglose Versuche zur Besserung
  • dazu: Schlafwandeln, nächtliches Aufschrecken, Zähneknirschen, Einnässen
Diagnose Anamnese: Familienanamnese, Ausschlussdiagnostik, Vorerkrankungen, Begleitsymptome, Medikamente, Alkoholmissbrauch, Belastungen, fehlende körperliche Aktivität, Schmerzen, Atempausen
Körperliche Untersuchung: gründlich
Apparative Diagnostik: Lungenfunktionsdiagnostik, CT, EEG, EKG, Schlaflabor

Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: externe schlafstörende Bedingungen beseitigen, der Patient muss lernen nicht an den Schlaf zu denken, wegbringen von den Schlafmitteln, Entspannungsübungen, Taulaufen, Wassertreten, Bürstenbäder, Fichtenadelbäder, Senffußbad, warmes Fußbad bei kalten Füßen, ansteigende Fuß-/Armbäder, abends Vollbäder (Melisse, Baldrian, Fichtenadeln, Lavendel), Sport treiben
  • Ernährungstherapie: ausgewogen, leicht, nach 18.30 Uhr nichts mehr, warme Milch, kein Alkohol/Nikotin/Koffein
  • Naturheilkundliche Therapie: Akupunktur, Ausleitungsverfahren, Bachblüten, Bioresonanz-Therapie, Homöopathie, Phytotherapie (Baldrian, Hopfen, Melisse), Schüssler Salze
  • Allgemein:
    • mehr Bewegung (3x/ Wo. : ½ stdl. Joggen, Schwimmen usw.)
    • spannendes Buch/ gute Musik
    • Einschlafritual des Einschlafens, warmes Fußbad
    • möglichst früh zu Abend essen (leicht verdauliche Kost)
    • Schlafzimmer: ruhigster Raum, gut lüften vor dem Schlafen, Temperatur nicht über 180C, gute Matratze
    • keine späten Mahlzeiten

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