Pathogenese |
Durch verschiedene Ursachen wird von Viren der Schutz der Nasenschleimhaut überlistet. Der Körper reagiert daraufhin mit einer Entzündung der Schleimhautzellen. Die Haut selbst wird vermehrt durchblutet, weshalb vermehrt Abwehrstoffe an den Infektionsort geholt werden. Der Körper wert sich mit verstärkter Schleimbildung und befördert die Viren nach draußen (gleichzeitig schwillt die Schleimhaut an). Kommen Bakterien hinzu, verwandelt sich das Nasensekret gelblich-grün (Eiter).
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Stadien |
- trockenes Vorstadium: Frösteln, Niesreiz, Kopfdruck
- katarrhalisches Stadium: wässriger Schnupfen, Nase verstopft, Augen tränen
- schleimiges Stadium: das Sekret dickt ein
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Einteilung/Ursachen |
- akute Rhinitis:
- akuter Katarrh der Nasenschleimhaut.
- Erreger: Rhino-/Influenza-/Adenoviren, Tröpfcheninfektion, selten Bakterien, Inkubationszeit: 3-7 Tage
- chronische Rhinitis:
- Überbegriff für chronische Schleimhauterkrankungen der Nasenhaupt- und –nebenhöhlen mit Schleimhautschwellung.
- durch Immunschwäche, chronischer Schleimhautreizung (Staub, Fremdkörper), extreme Dauertemperaturen, Polypen, Tumoren, rezidivierende Entzündungen
- allergische Rhinits:
- allergische Reaktion auf inhalative Allergene.
- tritt saisonal (Pollen) oder das ganze Jahr über auf (Hausstaubmilben, Tierhaare, Bettfedern, Berufsallergene)
- vasomotorische Rhinitis:
- vegetative Störungen der Nasenschleimhautgefäße.
- Auslöser: Temperaturwechsel, Luftfeuchtigkeitswechsel, Alkohol, Stress, seelische Belastung, Medikamente
- Rhinopathia medicamentosa:
- Langzeitgebrauch abschwellender Nasentropfen führt zur Atrophie der Nasenschleimhaut.
- Bildung von Borken, die die Nasenatmung behindern, deshalb dürfen abschwellende Nasentropfen nur 1-2 Wochen verordnen werden (keine Dauermedikation)
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Symptome |
- Grippesymptome: Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Fieber
- Sekret: „laufende Nase“, anfangs wässerig (viral), später gelblich-grün (bakteriell), evtl. leicht blutig
- Nasenatmung behindert, Nasenschleimhaut gerötet/geschwollen
- evtl. Brennen, Kratzen in der Nase
- bei Allergie: Niesattacken, Juckreiz (Auge, Nase), Hypersekretation
- bei chronischer Rhinitis: Kopfdruck, Kopfschmerzen (Nebenhöhlen)
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Diagnose |
Anamnese: Klinik, Vorerkrankungen, Allergien, Beruf Labor: Blutbild, Entzündungsparameter, Allergen-Suche Apparative Diagnostik: Rhinoskopie, Sonographie, evtl. Röntgen
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Differentialdiagnose |
- Viren: Influenza, Masern, Windpocken (u.a. virale Infektionskrankheiten mit Rhinitis unter den Prodromi)
- Bakterien: Keuchhusten, Scharlach, Diphtherie, Typhus, Paratyphus, Tbc, Lues, Gonorrhoe
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Komplikationen |
Rachen-/Kehlkopf-/Nebenhöhlenentzündungen, Otitis media, Bronchitis, chronischer Verlauf
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Therapie |
- Allgemeinmaßnahmen: körperliche Schonung, bei Fieber Bettruhe, viel Schlaf, frische Luft, Anfeuchten der Raumluft, Inhalationen, Gurgeln mit Malvenblättertee, Erkältungsbäder
- Ernährungstherapie: leicht verdauliche, kohlenhydratreiche Kost, viel trinken (Tee, verdünnte Fruchtsäfte)
- Naturheilkundliche Therapie: Aderlass, Akupunktur, Ohrakupunktur, Aromatherapie, Bachblüten, Baunscheidtieren, Cantharidenpflaster, Eigenbluttherapie (chronisch), Enzymtherapie, Fußreflexzonenmassage, Homöopathie (bei akuter, chronischer und allergischer Rhinitis), Manuelle Therapie, Neuraltherapie, Phytotherapie, Schröpfen, Schüssler Salze
- akute Rhinitis: abschwellende Nasentropfen (10 Tage), Inhalationen mit Kochsalzlösung/Meersalz, Rotlicht
- chronische Rhinitis: Nasenspülungen mit Salzwasser, Vitamin C, Eigenblut, Echinacea
- allergische Rhinitis: abschwellende Nasentropfen, (Arzt: Antihistaminika, evtl. Kortisonspray), Hypersensibilisierung
- vasomotorische Rhinitis: „Hochschnupfen“ von eiskaltem Wasser, sonst wie allergische
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