Naturheilverfahren
Schröpfen

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Schröpfen

Allgemein

  • Ausscheidung: Krankheit ist ein Versuch der natur die schlechten Stoffe hinauszuwerfen. Appetitlosigkeit zwingt den Kranken zum Fasten (Temperatur geht hoch, erhöhte Schweißabsonderung, Abhusten von Schleim, laufende Nase, Durchfall, Erbrechen
  • jede Entzündung ist ein Schrei der betroffenen Körperstelle nach reinerem Blut
  • Verschlackung: Ablagerung der Schlackenstoffe im Gewebe, zuerst im Bindegewebe, später in Gelenken, Gefäßen, Nerven-/Sinnesorgane
  • die meisten Schröpfzonen befinden sich am Rücken

Arten

Unblutiges Schröpfen

  • bei athenischen Schlanken, blass, feingliedrig
  • Haut vorher schön kneten, damit Durchblutung gefördert wird
  • Schröpfkopf nach ca. 20 Min. abnehmen (blaues Hämatom)

Blutiges Schröpfen

  • bei Leibesfülle, rötlichen Kopf
  • leitet überschüssige Energien ab
  • vorher kurze, kräftige Massage
  • Schröpfkopf so lange, bis entzogener Blutkuchen geronnen

Schröpfzone

Ort mit vielen nervalen/energetischen Verbindungen

  • sind Gelosen tastbar: weisen auf bereits bestehende Erkrankungen hin oder funktionelle Störungen des zugrunde liegenden Organs
  • Ursachen:
    •  Organ in der Tiefe ist gestört
    • ein Gelenk ist blockiert
    • ein Fokus/Fokuskreis ist irritiert
    • die Psyche schlägt sich auf ein Organ nieder

Gelosen

  • lassen sich am Rücken durch Tasten eruieren: Erhebungen, Härten, sulzige Eindellungen
  • Füllegelosen  (heiße): plaumengroß, prallelastisch, mit Blut gefüllt, umschriebene Zone in der Haut/Bindegewebe/ Muskelbäuchen: heiß, beim Betasten schmerzhaft: am Anfang einer Erkrankung (akut, hochakute Entzündung, Energie im Überfluss) => blutiges Schröpfen (durch lokale Übersäuerung, Blut-/Lymphstau
  • Leergelosen: Verhärtungen oder weiche Sulze (Bindgewebe), scharfkantig, hasselnussgroß, kalt, blass, klein, hart, talförmig eingesunken, schmerzhaft: Wärme angenehm => trockenes Schröpfen
  • Übergangsgelosen: fließende Übergänge zwischen Leer-/ Füllegelose: teigige Konsistenz, großflächig, kalt

Indikationen

 

  • Schröpfen als Monotherapie (+Akupunktur Massage, Fußreflexzonenmassage)
  • blutiges Schröpfen: Hypertonie, Obstipation, Lumbalgie/Ischialgie, Dysmenorrhoe, Gallenwegsdyskinesen, klimakterisches Syndrom
  • trockenes Schröpfen: Schwächezustände, Mangeldurchblutung, WS-Beschwerden, Osteoporose, akute/ chronische Bronchitis, Drüsenschwäche im Verdauungstrakt, Amenorrhoe

Wirkungen

  • blutiges Schröpfen: detonisierend, Verbesserung des Blut-/ Lymphabflusses, Hk-Senkung, Reduktion von Schmerz-Mediatoren, Ödemdrainage
  • trockenes Schröpfen: tonisierend, hyperämisierend, stoffwechselaktivierend, kongestionslösend, immunanregend

Diagnostik

  • Untersuchung der Schöpfzonen
  • Pat. sitzt auf der Untersuchungsliege, Oberkörper so weit wie möglich nach vorne gebeugt, Kopf/Schulter hängend
  • Behandler soll hinter den Pat. treten, zunächst leichter, später härterer Druck mit zeige-/Mittelfingerendglieder (von oben nach unten), Zone abtasten
  • Zonen markieren/dokumentieren
  • 2 Min. maximale Untersuchungszeit
  •  vor jeder Schröpftherapie Energiezustand des Pat. beurteilen
  • Cave: nie Leergelosen blutig, Füllegelosen trocken schröpfen, nie über Knochen blutig schröpfen

Dosierung

  • Beginn mit sorgfältiger Palpation der Reflexzonen

Vorgehen

  • am Rücken nach Hautauffälligkeiten (Rötungen, Blässe) schauen
  • Qualität des Bindegewebes. Haut zwischen Daumen und Fingern als welle rollen (L1-C7), schmerzhaft, lässt sich Haut nicht abheben, dann Verschlackung
  • schmerzhafte Triggerpunkte im Nacken-/Schulterbereich