Krankheiten
Schulterluxation

 Zurück zur alphabetischen Auswahl

Schulterluxation

Schultergelenksluxation, luxatio humeri, Schulterverrenkung; Auskugeln des Schultergelenks.

Leitmerkmale: Schulterfehlstellung mit Bewegungslosigkeit des Arms
Einteilung
  • habituelle Luxation: angeborene Schwächen im Schultergelenk
  • traumatische Luxation: durch Krafteinwirkung von vorne bei Aussenrotation und Abduktion des Arms (Abfangen eines Sturzes)
Einteilung nach Ort der Luxation
  • Luxatio subccoracoidea (anterior): Ausrenkung nach vorne (80%)
  • Luxatio infraspinata (posterior): Ausrenkung nach hinten
  • Luxatio axillaris: Ausrenkung nach unten Richtung Axilla
Pathogenese Der Oberarmkopf wird durch die Muskeln der Rotatorenmanschette im Schultergelenk (zu großer Kopf für eine zu kleine Gelenkspfanne) gehalten. Dadurch ist das Gelenk zwar sehr beweglich aber nicht als zu stabil. Bei starker Abduktion und/oder Aussenrotation kann es somit vorkommen, dass der Oberarmkopf aus dem Gelenk herausspringt.

Ursachen
  • angeboren: Fehlbildungen/Anomalien des Schultergelenks, Ehlers-Danlos-Syndrom, Marfan-Syndrom
  • Trauma: Sport, Arbeit
Symptome
  • Schmerzen: bei Bewegung und spontan
  • Bewegungsunmöglichkeit des Arms
  • Arm: aussenrotiert, abduziert, wird von gesunden Arm gehalten
  • Gelenkpfanne: leer, Humerus unterhalb der Clavicula tastbar
Diagnose Anamnese: Klinik, Unfall,  Bewegungseinschränkung
Apparative Diagnostik: Röntgen, CT, MRT, Sonographie

Komplikationen Nervenverletzungen (N. axillaris), Gefäßeinrisse, Rotatorenmanschettenverletzung, Humerusfraktur, immer wiederkehrende Luxationen, Schulterkapseleinrisse

Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Ruhigstellung, Kühlung, nach Reposition: Gilchrist-Verband
  • Medikamentöse Therapie: Analgetika, Kortikosteroide
  • Operative Therapie: geschlossen Reposition (möglichst schnell), offenen bei Verletzungen von Gefäßen

gg