Krankheiten
Schweinegrippe

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Schweinegrippe (neue Grippe, H1N1)

Akut verlaufende Infektionskrankheit, die durch Influenzaviren des Typs H1N1 ausgelöst werden.

Leitmerkmale: Grippesymptome, Beschwerden des Atmungstraktes
Erreger Influenza-A-Viren der Subtypen H1N1 (selten H1N2 oder H3N2); H1 steht f+ür die klassische Schweinegrippe, N1 für die eurasische Vogelgrippe

Ausbreitung Weltweit, Wirte: Menschen, Schweine, Vögel

Ansteckung
  • Tröpfcheninfektion: Einatmen, Husten, Niesen
  • Kontaktinfektion: direkter Kontakt mit dem Erkrankten (Händeschütteln)
  • Schmierinfektion: Berührung von Oberflächen (an Oberflächen (Telefone, Türgriffe) überlebt das getrocknete Virus 2-8 Stunden)
  • Risikopersonen: mit Erkrankungen (chronische Atemwegserkrankungen, Tumor-Patienten, chronische Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes mellitus, Immundefekte), Kinder, jüngere Erwachsene, Schwangere, Personen im Gesundheitswesen
Inkubationszeit 1-3 Tage
Infektiösität 1 Tag vor dem Ausbruch der Erkrankung bis 6 Tage

Symptome Unterschiedliche Schweregrade; von asymptomatischen Verlauf bis zur scheren Pneumonie, Krankheitsdauer 5- 7 Tage:

  • Grippesymptome: Fieber über 390C, Gliederschmerzen, trockener Reizhusten, Dyspnoe
  • Allgemeinsymptome: Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Müdigkeit
  • enteral: Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
  • Rekonvaleszenz bis über mehrere Wochen
Diagnose Labor: Blut: Leukopenie, bei bakteriellen Sekundärerkrankungen: Leukozytose, CRP ↑, BKS ↑, Antigennachweis durch ELISA/PCR- Test (Rachenabstrich, Sputum)

Differentialdiagnose
  • pulmonal: grippale Infekte, Sinusitis, Pneumonien, Tbc
  • Infektionen: Ornitose, Q-Fieber, Typhus
Komplikationen Massive Entzündungsreaktionen, Lungenblutungen, bakterielle Sekundärinfektionen (Pneumonie, Mittelohrentzündung, Bronchitis), Enzephalitis, Myokarditis

Immunität/Prophylaxe
  • Aktive Immunisierung (1 Jahr; Pandemrix®/Focetria® enthalten Wirkverstärker, Celvapan® keine)
  • gründliches Händewaschen, Atemschutzmasken (FFP3-Masken, einfache Gesichtsmasken sind unwirksam)
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: symptomatisch (Bettruhe, körperliche Schonung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr)
  • Medikamentöse Therapie: Neuraminidasehemmer, M2-Hemmer, Antibiotika (Superinfektion), Antipyretika (bei hohem Fieber)
Meldepflicht
  • Namentliche Meldung (§§ 7/8 IfSG) des Erregernachweises, Verdacht, Tod
Kurzbeschreibung Als Eintrittsstelle dient das respiratorische Epithel des Atemraumes. Nach dem Eindringen vermehren sich die Viren im Epithel des Atemtraktes und zerstören dabei die betroffenen Zellen, wobei neue Viren freigesetzt werden, die sich auf das ganze Atemsystem ausbreiten (nicht aber über dem Blutweg). Es kommt zu einer ausgeprägten Entzündungsreaktion.

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