Verdauungsapparat
Speichel

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Speichel (Salvia)

Synonyme:Spucke, Geifer, Sabber
Der Speichel ist einexokrines, geruch- und geschmacklosesSekret der kleinen und großen Speicheldrüsen des Mundes. Es wird pro Tag 0,5-1,5 l Speichel gebildet, der zu 99,5% aus Wasser besteht. Bei der Nahrungsaufnahme kann er um das 10fache gesteigert werden. Man unterscheidet hierbei zwischen einem wässrigen (serösen) und einem zähflüssigen (mukösen) Speichel.

Allgemein
  • pH-Wert: 6,5 – 6,9
  • es wird 24 Stunden am Tag Speichel gebildet, auch in der Nacht
  • der Speichelfluss ist am höchsten nachmittags, am Morgen und spät abends eher niedrig
  • er hat nicht immer die gleiche Zusammensetzung: mal ist er zahlflüssig mal wässrig usw. (die Zusammensetzung richtig sich danach welche der Munddrüsen gerade sehr aktiv sind)
Bildung Im Mund von den
  • kleinen Speicheldrüsen (Glandulae salivariae minores)
  • großen Speicheldrüsen (Glandulae salivariae majores): bilden 90% des Speichels
Vermehrte Bildung durch
  • Riechen: von Speisen, guten Gerüchen
  • Schmecken: Reizung der Geschmacksknospen
  • Sehen: von Speisen
  • Reizung der Magen-/Darmnerven
  • Erregung, Stress
  • Kauen
  • saure Nahrungsmittel
Sekrete
  • seröses Sekret: dünnflüssig, niedrige Viskosität, reich an Verdauungsenzymen
  • muköses Sekret: zähflüssig, schleimig, fadenzeihend, hohe Viskosität
Zusammensetzung
  • Wasser: 99,9%
  • gelöste Bestandteile: 0,5 %
    • anorganisch: Natrium, Chlorid, Bikarbonat, Kalzium, Kalium, Magnesium, Phosphat, Fluor, Ammoniak, Harnsäure, Harnstoff, Eisen
    • organisch: Proteine, Amylase (Ptyalin), Mucin (Schleimstoff), Laktoferrin, Maltase, Lysozyme, Ribonukleose, Immunglobulin A, Histamin, Lymphozyten
    • allgemein: abgestoßene Zellen der Mundschleimhaut, Mikroorganismen (Bakterien, Viren, Pilze)
Aufgaben
  • Befeuchtung: Mundhöhle (fürs Sprechen/Schlucken/Schmecken), Lippenrot
  • Durchmischung /Verkleinerung die Nahrung: bessere Schluck- und Gleitfähigkeit
  • Lösung von Geschmacksstoffen:  aus der Nahrung, die man trocken nicht schmecken kann
  • Unterstützung des Immunsystem: antibakterielle und mundreinigende Wirkung (Lysozym, IgA)
  • Förderung der Wundheilung: durch Histamin
  • Beginn der Kohlehydratverdauung: Alpha-Amylase spaltet die Kohlenhydrate)
  • Neutralisation des pH-Wertes: durch leicht alkalischen Speichel (Schutz vor Säure)
  • Gesunderhaltung der Zähne: Reinigung durch den Speichelfluss
  • Neutralisation von Giften
  • Schutz der Mundschleimhaut
  • Mithilfe bei der Sprachbildung
Versorgung
  • Innervation:
    • Parasympathikus
      • gebildet aus: Nervus glossopharyngeus, Nervus facialis, Nervus hypoglossus)
      • Aufgaben: Förderung der Speichelbildung eines serösen Speichels, als Spülmittel für saure/bittere und salzige Nahrungsmittel
    • Sympathikus (Ganglion cervicale superius):
      • gebildet aus: das Zentrum liegt im Hypothalamus
      • Aufgaben: die Speichelbildung wird allgemein gehemmt; es kommt nur zur Bildung von einem mukösen (dickflüssigem) Speichel (gebildet für eine schwer schluckbare Nahrung, einen trockenen Mund (bei Aufregung)
Erkrankungen
  • Xerostomie
  • Hyposalivation
  • Hypersalivation
  • Asialie