Krankheiten
Taucherkrankheit

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Taucherkrankheit

Dekompressionskrankheit, Morbus Caisson; Erkrankungen infolge von Überdruck.

Leitmerkmale: oberflächlich sichtbare erweiterte kleine Venen
Einteilung
  • Typ I: Stickstoffblasen in Haut/Muskulatur/Knochen/Gelenke, meist nur Sauerstoff nötig
  • Typ II: Stickstoffblasen im Gehirn/Innenohr/Rückenmark, Lebensgefahr
Pathogenese Beim Tieftauchen lagert sich an Stelle von Sauerstoff vermehrt Stickstoff ins Gewebe (kommt aus der Pressluftflasche) ein, dieser muss wieder abgeatmet werden. Geschieht das Auftauchen zu schnell ist noch nicht der ganze Stickstoff ausgeatmet, der Stickstoff verweilt noch im Blut und schädigt so das Gewebe, das eigentlich Sauerstoff benötigt.

Ursachen
  • Ausperlen von Gasen ins Körpergewebe (Helium, Stickstoff): zu schnelle Druckveränderungen (z.B. Auftauchen)
Risikofaktoren
  • akute Infekte der Atemwege, Fieber
  • Dehydratation
  • Alkohol, Rauchen
  • Stress
  • Diabetes mellitus
  • Hypertonie
  • Herzerkrankungen
  • Adipositas
  • hohes Alter
Symptome
  • Typ I: Muskel-/Gelenkschmerzen, Mikroembolien, Ödeme Hautemphysem, Juckreiz, Müdigkeit
  • Typ II: Sensibilitätsstörungen, Bewusstlosigkeit, Seh-/Hörverlust, Lähmungen, Atemstilstand, Schwindel, Erbrechen, Sprachstörungen, Koordinationsstörungen
Komplikationen Lebenslange Behinderungen

Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Sauerstoffgabe
  • Operative Therapie: Überdruckkammer

 

Notfall

Taucherkrankheit:

  • Anruf: Notarzt
  • Allgemeinmaßnahmen: Patienten beruhigen, beengte Kleidung entfernen, Patient zudecken
  • Lagerung: erhöhter Oberkörper, bei Bewusstlosigkeit: stabile Seitenlage
  • Vitalzeichenkontrolle: engmaschig
  • Reanimation: Wiederbelebung
  • Zusatzmaßnahmen: Sauerstoffgabe, i.v.- Zugang, Druckkammer

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