Symptome (Leitbilder)
Tic

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Tic

Tick; unwillkürliche wiederkehrende schnelle Kontraktion einzelner Muskeln oder Muskelgruppen oder wiederholte unwillkürliche Lautäußerungen, die betroffenen Personen können sich dagegen nicht wehren (machen sie ohne Absicht), v.a. junge Burschen, können vorübergehend sein oder auch mehr als ein Jahr andauern.

Leitmerkmale:  unwillkürliche unangenehme vokale Äusserungen und/oder motorische Bewegungen
Einteilung/Symptome
  • einfache motorische Tics: ruckartige Kopfbewegungen, Stirnrunzeln, Augenbrauen hochziehen, Schulterzucken, Augenblinzeln
  • einfache vokale Tics: Schmatzen, Schniefen, Grunzen, Pfeifen, Bellen
  • komplexe motorische Tics: Körperdrehungen, Springen, Anfassen von Gegenständen, Klatschen, sich selbst schlagen
  • komplexe vokale Tics: ausstoßen obszöner Worte, Wiederholung von selbst gesprochenen Wörtern, Wörter oft ohne Zusammenhang (Schimpfwörter)
  • Gilles-de-la-Tourette-Syndrom: chronische Tic-Störung motorische und vokale Tics treten in Kombination auf
Ursachen
  • primäre Tics: unbekannt, evtl. Vererbung, Störungen der Basalganglien
  • sekundäre Tics: Enzephalitis, Meningitis, Gehirnverletzungen, Gehirntumoren, Kohlenmonoxidvergiftung
Verstärkung
  • Stress
  • seelische Belastungen (Nervosität, Freude)
  • ADHS
  • Autismus
  • Depression
  • Medikamente (Neuroleptika, Antikonvulsiva)
Diagnose Anamnese: Klinik, neurologische Untersuchungen
Apparative Diagnostik: EEG, CT, MRT (Schädel)

Differentialdiagnose Bewegungsstörungen (Chorea Huntington), Medikamenteneinnahme (Neuroleptika, Stimulantien), Zwangshandlungen

Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Verhaltenstherapie, Entspannungsübungen, evtl. Behandlung der Vorerkrankung
  • Medikamentöse Therapie: Neuroleptika, Antidepressiva
Prognose Die meisten Tics sind nur vorübergehend, nur gut 6% bleiben auf Dauer bestehen.

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