Erreger |
Tollwut- Virus (Rabiesvirus), empfindlich gegenüber Licht, Hitze, Austrocknung
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Ausbreitung |
Weltweit
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Ansteckung |
- Bissinfektion: eines tollwütigen Tieres (Hund, Fuchs, Wolf, Katze)
- Schmier-/Kontaktinfektion: infizierter Speichel, Berührung eines Tierkadavers (offene Wunden)
- Übertragung auch Mensch zu Mensch möglich
- 15 % der Infizierten erkranken
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Inkubationszeit |
3 Wochen bis 3 Monate (abhängig von der Dosis und je näher der Biss am Hals-/Kopfbereich ist, desto schneller kommt es zum Ausbruch der Erkrankung)
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Symptome |
- Vorläuferstadium (melancholisches Stadium) 2-4 Tage
- Allgemeinsymptome: Temperaturerhöhung, Kopfschmerzen, Krankheitsgefühl, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit
- dermal: Bissstelle rötet sich, schmerzt, juckt
- psychisch: Depression, Angst, Beklemmungszustände, Angstträume, Reizbarkeit
- Erregungsstadium (rasende Wut) 1-3 Tage „wilde Wut“
- starke motorische Unruhe (Geräusch-/Lichtempfindlichkeit), Angst, Halluzinationen
- Zuckungen und Krämpfe der Muskulatur (Schlund, Extremitäten, Atemmuskulatur)
- vermehrter Speichelfluss, schaumiger Mund, starker Durst, Hydrophobie (Angst vor Wasser), Schwitzen
- Wutanfälle: Patienten schlagen um sich, beißen, schreien, toben, nach der Erregungsphase sind die Patienten wieder bewusstseinsklar
- hohes Fieber (bis 420C)
- Patient stirbt 5.-10. Tag ohne Behandlung
- Lähmungsstadium (stille Wut) wenige Tage bis 2 Wochen
- zunehmende Benommenheit und Koma
- rasch zunehmende Lähmungen (sensibel, motorisch, v.a. Hirnnerven IX und X)
- Tod durch Atemlähmung, Herzstillstand
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Diagnose |
Anamnese: Klinik, Urlaubsanamese Labor: Tier (Negri-Körperchen im Gehirn), Hornhaut, Speichelabstrich, Liquor
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Differentialdiagnose |
- zerebral: Tetraplegie, Meningitis, Vergiftung
- Infektionen: Botulismus, Tetanus
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Komplikationen |
Ohne Impfung führt die Erkrankung zum Tod
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Immunität/Prophylaxe |
- verdächtige Wunden mit Seife und Desinfektionsmitteln spülen
- Aktive, passive Impfung
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Therapie |
Bei Ausbruch keine wirksame Behandlung möglich
- Medikamentöse Therapie: Virostatika
- Operative Therapie: offene Wundversorgung, Reinigung mit Seifenlauge
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Meldepflicht |
- Verdacht, Erkrankung, Tod (§§ 6/8 IfSG)
- Verletzung, Berührung (auch vom verdächtigen Tier) (§ 6 (1) IfSG)
- Namentliche Meldung (§§ 7/8 IfSG) des Erregernachweises
- Behandlungsverbot für Heilpraktiker (§ 24 IfSG)
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Kurzbeschreibung |
- nach der Bissverletzung bleiben die Erreger 2-3 Tage im Wundgebiet (Vermehrung im Muskelgewebe)
- wandern dann über die peripheren Nerven ins Gehirn/Rückenmark (Enzephalitis) und von hier in die Speicheldrüsen (Ausscheidung des Virus)
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