Krankheiten
Toxoplasmose

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Toxoplasmose (angeborene)

Infiziert sich eine Schwangere zum ersten Mal mit Toxoplasmose, so kann das Kind angesteckt werden, parasitäre Infektionskrankheit.

Leitmerkmale:
Beim Erwachsenen: uncharakteristische Fieberschübe, Angina
Beim Neugeborenen: Erkrankungen an Lunge, Herz, Gehirn, Augen
Erreger Toxoplasma gondii (Protozoen)

Ausbreitung
  • weltweit (Säugetiere, Vögel)
  • Zwischenwirte sind Maus, Schwein, Schaf, Rind, Mensch
  • v.a. Katzenkot, infiziertes Fleisch
Ansteckung
  • Schmier-/Kontaktinfektion durch Katzenkot, Speichel, Harn
  • Tröpfcheninfektion
  • Nahrungsmittelinfektion: Aufnahme von ungenügend erhitztem, rohem Fleisch, Salat, Gemüse
  • diaplazentar (ab 16. Schwangerschaftswoche)
Inkubationszeit Nicht sicher bekannt (4-21 Tage)

Symptome
  • erworbene (Erwachsene)
    • oft nicht bemerkt oder akute Verläufe
    • Lymphknotenschwellungen (Hals/Nacken), uncharakteristische Fieberschübe, Angina, grippeähnliche Symptome (bis Meningoenzephalitis)
    • sehr selten chronischer Verlauf: schubweise Fieber, Gelenkschmerzen

  • angeborene (Neugeborene)
    • kurz vor der Geburt: Generalisation: Myokarditis, Pneumonie, Leber-/Milzschwellung, Hautblutungen, Erbrechen, Durchfall
    • früh vorgeburtlich: Enzephalitis, Ader-/Netzhautentzündung
    • sehr früh vorgeburtlich: Frühgeburten, Abgänge
    • postenzephalitischer Schaden: Wasserkopf, zerebrale Verkalkungen, Augenschäden
Diagnose Labor: Blut, Liquor, Urin
Apparative Diagnostik: CT

Differentialdiagnose
  • Infektionen: Infektiöse Mononukleose, Tbc, Leptospirose, Brucellose, Sarkoidose, Zytomegalie, Listerose
  • allgemein: Morbus Hodgkin, Tularämie
Immunität/Prophylaxe
  • lebenslange Immunität
  • Schwangere sollen Katzen meiden (v.a. Katzentoilette), auf Genuss von (halb-) rohem Fleisch verzichten
  • Gemüse und Früchte gründlich waschen
Therapie Antibiotika, doch oft Dauerschaden

Meldepflicht
  • Namentliche Meldung (§§ 7/8 IfSG) des Erregernachweises
Kurzbeschreibung
  • Toxoplasmen wandern durch die Rachen-/Darmschleimhaut in die Organe (Herz, Skelettmuskulatur, Leber, Gehirn, Auge)
  • überleben als Zystenform jahrelang
  • bei schlechter Abwehrlage verwandeln sie sich in vermehrungsfähige Formen (unterschiedliche Krankheitsbilder)

gg