Einteilung der Bewusstseinsstörungen |
- Koma (diabetisch, hepatisch, urämisch, zerebral): tiefste Bewusstlosigkeit, keine Reaktion auf stärkste Reize
- Sopor: schläfriger Zustand, auf Ansprache nicht erweckbar, aber durch Schmerzreize, keine spontanen Reaktionen, Orientierung und Erinnerung sind beeinträchtigt
- Somnolenz: abnorme Schläfrigkeit, die Person kann aber noch durch Ansprache erweckt werden, verlangsamtes Antworten, leichte Einschränkung von Orientierung/Erinnerung
- Benommenheit: verlangsamtes Denken und Handeln, erschwerte Orientierung, Herabsetzung der Wahrnehmung, Wortfindungsstörungen
- verhangener Patient: Bewusstseinseintrübung verlangsamte aber zielgerichtete Reaktionen
- normale Vigilanz: bewusstseinsklar, normale Aufmerksamkeit
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Ursachen einer Bewusstseinsstörung |
- primäre Ursachen: Durchblutungsstörungen/Blutungen/ Entzündungen des Gehirns (Meningitis, Enzephalitis), Tumoren, Metastasen, Krampfanfälle (Epilepsie), Verletzungen (Schädel-Hirn-Traumen), Sauerstoffunterversorgung
- sekundäre Ursachen: Vergiftungen (Alkohol, Schlafmittel, Drogen), Stoffwechselentgleisungen (Leber-/Niereninsuffizienz, Schilddrüse, Diabetes mellitus), Herzerkrankungen (Rhythmusstörungen, Herzinfarkt/-fehler), Schock, Sonnenstich, Hitzschlag, Schlaganfall
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Überprüfung der Bewusstseinslage |
- Person laut ansprechen, schütteln, berühren (auf die Wangen klopfen, an den Schultern schütteln)
- Schmerzreize setzen (Zwicken, Kneifen)
- nach POST-Schema:
- P (persönliche Orientierung): der Patient kann seinen Namen und Geburtsdatum benennen
- O (örtliche Orientierung): der Patient weis an welchem Ort er sich zur Zeit befindet
- S (situative Orientierung): der Patient weis über den Hergang des Geschehens Bescheid, kann es erzählen
- T (temporale- zeitliche Orientierung): der Patient kann das richtige Datum und Uhrzeit benennen
- Pupillenkontrolle:
- Weite der Pupillen:
- beide Pupillen mittelweit: normaler Zustand
- beide stark erweitert/verengt: Medikamente, Vergiftungen
- beide unterschiedlich weit (Pupillendifferenz): raumfordernder Prozess im Gehirn (Blutung, Ödem)
- entrundet: Augenoperation, länger bestehender Sauerstoffmangel
- Pupillenreaktion: bei Lichteinfall verengen sich die Pupillen, ein negativem Befund ist ein Hinweis auf einem raumfordernden Prozess im Gehirn
- Blutzuckerkontrolle: Verdacht auf Hypoglykämie
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Einteilung der Bewusstlosigkeit |
- plötzliche Bewusstlosigkeit: akuter Atem-/Kreislaufstillstand, Hypoglykämie, anaphylaktischer Schock, Gehirnblutung, Liquorstauung, Meningoenzephalitis
- allmählich entwickelnde Bewusstlosigkeit: Vergiftungen, Volumenmangel, Stoffwechselstörungen (Hyperglykämie, Nieren-/Leber-/ Schilddrüsenerkrankungen), Infektionen, venöse Hirnblutungen, Tumoren
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Gefahren der Bewusstlosigkeit |
- Ersticken durch: zurückgefallene Zunge, Erbrochenes
- Atem-/Herz-Kreislauf-Stillstand
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