| Definition |
Als Übersäuerung bezeichnet man einen Körperzustand, dessen Gewebe zu sauer ist
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Weitere Bezeichnungen (Synonyme) |
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| Grundregeln |
- Stoffe, die der Körper nicht mehr verwenden kann, scheidet er über den Darm, Niere, Haut und Lunge aus (meistens sind sie sauer)
- sie werden auf dem Weg zu den Ausscheidungsorganen neutralisiert
- Mineralien spielen bei der Entsäuerung eine große Rolle, viele davon gibt es in den Knochen
- das Blut des Menschen ist basisch, kommen saure Produkte ins Blut müssen die Puffersysteme des Körpers sie neutralisieren (Blut wird benötigt um die Abfallprodukte zu den Ausscheidungsorganen zu bekommen)
- entstehen mehr Stoffwechselprodukte als der Körper verarbeiten kann, kommt es zur Überlastung des Organismus, der Körper versucht dagegen anzukämpfen: er lagert zunächst überschüssige Säuren ins Bindegewebe ein, bis wieder genügend Basen im Blut vorhanden sind (Gefäßverkalkungen, Entmineralisierung der Haare/Nägel/Knochen/Zähne, Magen-Darm-Reizungen, Verstopfung, Nerven-/Muskel-/Gelenkschmerzen, Allergien, Rheuma, schleichende Entzündungen, Migräne, Kopfschmerzen)
- besteht das Säureübergewicht länger: greift der Körper zur Entsäuerung auf Mineralien aus den eigenen Beständen zurück (Kalzium aus den Knochen)
- die Azidose führt zu einen Protoneneinstrom in die Zelle: Kalium wird gegen Magnesium ausgetauscht (somit kann das Ruhemembranpotential leichter unterbunden werden, es kommt zu Rhythmusstörungen)
- dieser Mechanismus dauert über Jahre an
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| Säurepuffer |
- Blut (pH 7,4, Bikarbonate)
- Extra-/Intrazelluläre Gewebekomponenten (pH 7,7)
- Gasaustausch über die Lunge (O2, CO2)
- Ausscheidung über Nieren/Leber (Phosphat, Ammoniak)
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Säuren/Basen über den Tag |
- 6 Uhr: saure Stoffwechselendprodukte über Nacht gesammelt werden ausgeschieden
- 9 Uhr: basisch
- 2-3 Stunden nach einer Mahlzeit kommt es zur Basenflut
- 15 Uhr: Basenflut
- ab 18 Uhr: Säureüberschuss
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| Pathogenese |
Die natürliche Übersäuerung läuft über die Niere (Harnstoff) und die Lunge (Kohlendioxid). Steigen die Säurebilder an und können sie nicht mehr gepuffert werden: Durchlässigkeit/Transportfunktion der Zellmembran wird eingeschränkt
- Stoffwechselschlacken bleiben in den Zellen
- Stress, Essgewohnheit, Umweltbedingungen, Krankheit, längere Einnahme von Medikamenten unterstützen das
- es entwickeln sich freie Radikale
- die Abwehrsysteme sind irritiert
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| Ursachen |
- vermehrte Säureaufnahme: säurebildende Ernährung (v.a. zu viel Eiweiß/Kohlenhydrate, Alkohol, phosphathaltige/kohlensäurehaltige Getränke) => Harnstoff/-säurebildung
- verminderte Basenaufnahme: Ernährungsgewohnheiten, Abnahme der Mineralstoffkonzentration der Böden/Nahrungsmittel
- verminderte Säureausscheidung: geschädigte Ausscheidungsorgane, mangelnde Bewegung, geringe Flüssigkeitszufuhr, Alter
- vermehrte Säurebildung: ungewohnte körperliche/sportliche Belastung, Stress, Hektik, Diäten, Hunger/Fasten (setzt Säuren aus Bindegebe frei), chronische Darmgärungen (Aufnahme von zu wenigen Ballaststoffen => Fäulnis/Gärung im Darm)
- Erkrankungen (verminderte Leistung): Nieren,Leber (Fettleber, Zirrhose), Lunge
- Mineralstoffmangel: Kalium (Protonen gelangen nicht aus den Zellen), Zink
- Gifte: Umweltgifte, Nikotin
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| Symptome |
- anfänglich: Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Unkonzentriertheit, Kopfschmerzen, Nervosität, Schlafstörungen
- später: Gicht, Rheuma, Migräne, Nieren-/Gallensteine, Durchblutungsstörungen, zahlreiche chronisch-degenerative Erkrankungen, Osteoporose
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| Diagnose |
Anamnese: Symptome, Vorerkrankungen Labor: Blutzucker, Harnstoff, Kreatinin, Natrium, Kalium, Chlor, Serum-Laktat, Blutgasanalyse |
| Komplikationen |
- Säuren werden von der Magenschleimhaut zersetzt und gleichzeitige wird die lokale Übersäuerung weiter gefördert (Acid-Rebound)
- durch die Verbindung mit Natriumhydrogencarbonat mit der Salzsäure kommt es zu größeren Mengen an CO2, Natriumchlorid und Wasser (Reizung der Magenschleimhaut mit Völlegefühl)
- wird Säure weiter im Überschuss gebildet, kommt es zur Blutdruckerhöhung, Ödemen, später Magen-/Bauchschmerzen, Erbrechen, Aufstoßen, Schleimhautulzera
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| Therapie |
- Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Grunderkrankung, Flüssigkeitszufuhr, Schockbehandlung
- Medikamentöse Therapie: Bikarbonate, Insulingabe TRIS-Puffer
- Operative Therapie: Dialyse
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