Allgemein |
- alle Beobachtungen müssen im Narkoseprotokoll festgehalten werde
- alle 5 Minuten sollte die Herzfrequenz, der Blutdruck, die O2- Sättigung und der CO2- Gehalt gemessen und eingetragen werden
- der Narkosemittelbedarf wechselt während der Operation ständig (ist am Anfang hoch und zum Ende der Operation hin nimmt er wieder ab)
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Routineüberwachung |
- Stethoskop
- Kapnographie
- kontinuierliche Blutdruckmessung
- EKG- Monitor
- Beatmungsdruck
- O2- Sättigung
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Atmung |
- Beobachtung der Farbe von Haut/Schleimhäuten und Blut
- durch Auskultieren wird die gleichmäßige Belüftung der beiden Lungenflügeln festgestellt
- das Atemzugvolumen wird am Volumeter/Monitoring des Narkosegerätes abgelesen
- der Beatmungsdruck ist am Monitoring des Narkosegerätes zu messen
- die inspiratorische O2- Sättigung wird am Monitoring ermittelt
- Kapnographie (CAVE ! Hyper- oder Hypoventilation)
- zuverlässige Aussagen über den pulmonalen Gasaustausch können nur mittels einer arteriellen Blutgasanalyse festgestellt werden
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Herz-Kreislauf |
- Beobachtung der Hautfarbe und der Kapillardurchblutung (Nagelbett)
- fühlen des Pulses (Herzfrequenz, Herzrhythmus, Stärke der Pulsamplitude)
- Auskultieren des Herzens
- Pulsoxymetrie
- EKG-Monitor: kontinuierliche Überwachung der Herzfrequenz und des Herzrhythmus
- zur Blutdruckmessung sollte eine Manschette verwendet werden, die 2 Drittel des Oberarmes bedeckt
- Ungenauigkeiten treten bei der indirekten Blutdruckmessung bei Hypotonien, Übergewicht und Hypothermie auf
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Körpertemperatur |
- bei Kleinkindern und Neugeborenen, wie bei langen Operationen, sollte der Saal aufgeheizt, eine Wärmelappe verwendet und eine kontinuierliche Temperaturmessung vorgenommen werden
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Urinausscheidung |
- sie dient zur Beurteilung der Nieren- und Kreislauffunktion
- bei großen Eingriffen sollte immer ein Blasenkatheter gelegt werden
- der Beutel des Katheters ist dabei für die Anästhesie sichtbar aufzuhängen
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Blutverluste |
- sie sind schwer einzuschätzen (v.a. getränkte OP- Tücher)
- es sollte eine kontinuierliche Kontrolle des Blutdruckes, der Herzfrequenz, der Urinausscheidung und der Hautfarbe durchgeführt werden
- bei großen Verlusten sollte ein Blutbild abgenommen werden (evtl. Hb- Stix- Gerät einsetzen)
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Muskelrelaxantien |
- dazu muss der Beatmungsdruck und der Muskeltonus beobachtet werden
- es sollte immer ein Relaxograph zur Bestimmung der Tiefe der Relaxation verwendet werden
- bei nachlassender Relaxierung tritt Pressen und Husten beim Patienten auf
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Analgesie |
- fehlende Analgesie/Wiedererlangen des Bewusstseins macht sich durch Puls- und Blutdruckanstieg, Schwitzen und Tränen in den Augen bemerkbar
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Bewusstsein |
- bei einer TIVA-Narkose muss PROPOFOL® in einer Dosierung von 5 mg/kg KG/Std. gegeben werden, um Awareness während der Operation zu vermeiden
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Narkosetiefe |
Je stärker der chirurgische Reiz, desto mehr Narkosemittel braucht der Patient
- starke Reize: Intubation, Hautschnitt, Zug am Peritoneum, Dilatation von Hohlorganen, Zug an verschiedenen Muskeln
- Zeichen der Narkosetiefe:
- Atmung: Atemfrequenz und Atemminutenvolumen nehmen ab
- arterieller Blutdruck: Blutdruckabfall
- Herzfrequenz: nimmt ab
- Augenbewegungen: keine, die Augen sind Mittelstellung fixiert
- Lidreflex: aufgehoben
- Pupillen: Verengung
- Tränenfluss: nicht vorhanden
- Muskulatur: erschlafft
- Schwitzen: nicht vorhanden
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Komplikationen |
- zu flache Narkose: Blutdruckanstieg, Tachykardie
- zu tiefe Narkose: Abfall der Herzfrequenz und des Blutdrucks, Minderdurchblutung lebensnotweniger Organe (Herzinfarkt, Apoplex, Gehirnschädigungen)
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