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Verbrauchskoagulopathie
Disseminierte intravasale Gerinnung (DIC); erworbener Anstieg der Gerinnung mit Bildung von Mikrothromben; durch den hierdurch hohen Verbrauch von Gerinnungsfaktoren und Thrombozyten kann es zur Blutungsneigung kommen.
Leitmerkmale: Mikrothromben, großflächige Blutungen
Einteilung |
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Pathogenese | Durch die Aktivierung des Gerinnungssystems kommt es zur Bildung von Mikrothromben in den kleinen Blutgefäßen, wodurch ein vermehrter Verbrauch an Gerinnungsfaktoren, Fibrinogen und Thrombozyten entsteht, die der normalen Gerinnung nicht mehr zur Verfügung stehen; der Körper versucht diese Mikrothromben wieder aufzulösen wodurch es zu einer überschießenden Fibrinolyse kommt, es entwickelt sich eine starke Blutungsneigung. |
Ursachen |
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Symptome | Symptome der auslösenden Grunderkrankung
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Diagnose | Anamnese: Grunderkrankung Labor: Leukozyten↑, Thrombopenie↓, PTT ↑, AT III↓, Fibrinogen ↓, Fibrinmonomere, Fibrin-Fibrinogen-Spaltprodukte, Quick↓ |
Differentialdiagnose | Hämophilie, von-Willebrand-Jürgens-Syndrom, Thrombopenie, Leukämien |
Komplikationen | Verbluten, hämorrhagischer Schock, Thrombosen, Schocklunge, Lungenembolie, akutes Nierenversagen, Leberzirrhose |
Therapie | NOTFALL:
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Prognose | Unbehandelt 59% Letalität, behandelt 10% |
Notfall
Akute Blutung:
- Anruf: Notarzt, sofortige Klinikeinweisung (Substitution)
- Allgemeinmaßnahmen: Patienten beruhigen, beengte Kleidung entfernen, Patient zudecken, Druckverband, Kälteanwendung, Ruhigstellung
- Lagerung: Hochlagerung
- Vitalzeichenkontrolle: engmaschig
- Reanimation: wenn nötig
- Zusatzmaßnahmen: Sauerstoffgabe, i.v.- Zugang, evtl. Schockbehandlung
gg