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Von-Willebrand-Jürgens-Syndrom

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Von-Willebrand-Jürgens-Syndrom (vWS)

Autosomal dominanter Defekt mit verminderter Konzentration und/oder verminderter Aktivität des von-Willebrand-Faktors und/oder des Gerinnungsfaktors VIII, Störung der Thrombozythenaggregation bei normaler Thrombozytenzahl.

Leitmerkmale: Petechiale und flächige Blutungen, Schleimhautblutungen
Pathogenese Durch einen angeborenen defekt kommt es zu einer verminderten Zusammenklumpung der Thrombozytenblättchen.

Ursachen
  • Erbkrankheit: autosomal dominant vererbt
  • im Rahmen anderer Grunderkrankungen erworben (z.B. maligne Lymphome)
Symptome Ähnlich der Hämophilie, aber milder (selten spontane Blutungen)

  • zusätzlich petechiale und flächige Blutungen, Schleimhautblutungen
  • postoperative, posttraumatische Nachblutungen
  • Neigung zum Nasenbluten, starke Regelblutungen
Diagnose Anamnese: Familienanamnese, Rumple-Leede-Test positiv
Labor: Blutungszeit verlängert, Quick, PTT, Thrombozyten normal, Faktor VIII, Willebrand-Faktor

Differentialdiagnose Hämophilie

Komplikationen Blutungen

Therapie NOTFALL: 

  • Allgemeinmaßnahmen: bei akuter Blutung Druckverband, Hochlagerung, Kälteanwendung, Ruhigstellung, NOTFALL: sofortige Krankenhauseinweisung
  • Medikamentöse Therapie: Faktor VIII/ vWF- Konzentrat bei akuter Blutung oder vor operativen Eingriffen, bei leichten Fällen Desmopressin®
Prognose Normale Lebenserwartung

 

Notfall

Akute Blutung:

  • Anruf: Notarzt, sofortige Klinikeinweisung (Substitution)
  • Allgemeinmaßnahmen: Patienten beruhigen, beengte Kleidung entfernen, Patient zudecken, Druckverband, Kälteanwendung, Ruhigstellung
  • Lagerung: Hochlagerung
  • Vitalzeichenkontrolle: engmaschig
  • Reanimation: wenn nötig
  • Zusatzmaßnahmen: Sauerstoffgabe, i.v.- Zugang, evtl. Schockbehandlung

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