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Whipple-Operation

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Whipple- Operation

Partielle Duodenopankreatektomie, Kausch-Wipple-Operation; operative Entfernung von Pankreaskopf, Duodenum, Gallenblase, Cholezystektomie mit Hauptgalllengang, distaler Magen und den regionären Lymphknoten.

Einteilungen
  • partielle Duodenopankreatektomie (Wipple-OP): Entfernung von Pankreaskopf, Duodenum, Gallenblase, Hauptgallengang, Magenantrium (2/3 des Magens), regionäre Lymphknoten
  • totale Duodenopankreatektomie: zusätzlich zu oben  wird die ganze Bauchspeicheldrüse und die Milz entfernt
Indikationen
  • Pankreaskopf-Karzinom
  • Gallengangs-Karzinom
  • Papillen-Karzinom
  • chronische Pankreatitis
Vor der Operation
(präoperativ)
  • Stellung der Indikation (Röntgen, EKG, Laborwerte, Sonographie)
  • Patientenaufklärung und dessen Einwilligung zur Operation
  • Prämedikation
  • Nüchternheit
  • Patientenkörpervorbereitung: Körperhygiene (Duschen), Rasur des OP-Gebietes, Ablegen von Ringen/Piercings, Anziehen des OP-Hemdes
  • Markierung der OP-Feldes (Arzt)
Operationstechnik
(Durchführung)
  • Hautdesinfektion: großzügig und zirkulär von den Mamillen bis zu den Oberschenkeln
  • Abdeckung: steril  vom 5 -10 cm ober-/unterhalb der Hautdesinfektion
  • Hautschnitt mit Blutstillung: querer Oberbauchschnitt
  • tiefere Hautschichten: spreizen der Muskeln und Schnittvertiefung mit  fortlaufender Blutstillung bis die Bauchhöhle eröffnet ist
  • weiteres Vorgehen:
    • Einlegen von feuchtwarmen Bauchtüchern um den Wundrand und Einsetzen eines Bauchrahmen
    • Hochbinden des Rahmens an den Magenbügel
    • Aufsuchen des Tumors
    • Freipräparation der zu entfernenden Organe
    • Unterbinden der Versorgung der zu entnehmenden Organe (Arterien/Venen)
    • Entnehmen der Organe (Pankreaskopf,Duodenum, Gallenblase, Duktus choledochus, distaler Magen)
    • Aufsuchen der regionären Lymphknoten
    • Entnahme der regionären Lymphknoten und Untersuchung Derselben mittels Schnellschnitt (Metastasen)
    • Hochziehen des Dünndarms an die Stelle des früheren Duodenums und Pankreatojejunostomie (End-zu-End-Anastomose  zwischen Restpankreas und offenen Dünndarmlumes)
    • Seit-zu-Seit-Anastomose zwischen Gallengangrest und Dünndarm
    • Durchtrennen des Dünndarms distal der Gallengansanastomose
    • Hochziehen des distales Restes und Anlegen einer End-zu-End-Anastomose zwischen Magenrest und Dünndarm
    • End-zu- Seit-Anastomose mit dem Dünndarmrest (von Pankreas und Gallenweg mit dem Dünndarm, der vom Magen kommt)
    • Sichtkontrolle auf Blutung und Dichtigkeit der Anastomosen
    • Einlegen von Drainagen
  • Drainageschläuche einlegen
  • Hautverschluss: Vernähung der Muskel- und Hautschichten, Einbringen eines Rhedon-Drains
Lagerung
  • in Rückenlage
  • rechter Arm wird angelagert, der linke Arm ausgestreckt
  • Magenbügel
  • Weichlagerung des Körpers mit Corpoform
  • Wärmezufuhr mittels Belüftungssystems
Komplikationen
  • Nachblutung
  • Wundinfektion
  • Anastomoseninsuffizienz
  • Fistelbildungen
  • Pankreasentfernung: Diabetes mellitus, Vitamin mangel, Durchfälle
  • Magenentfernung: Dumping-Syndrom, Vitamin-B12-Mangel, Magenentleerungsstörungen
  • Gallenwegsentfernung: Gallenentzündungen
Narkoseverfahren
  • Narkoseart: Intubationsnarkose (zur Schmerztherapie: thorakaler PDK)
  • Monitoring: Blutdruck, EKG, Sauerstoffsättigung
  • Zusatzmonitoring: arterieller Katheter (A. radialis),  Zentraler Venenzugang (3-Lumen), 2 „dicke“ venöse Zugänge
Nachsorge
  • über 6 Wochen schweres Heben/Sport vermeiden

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