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Zöliakie/Sprue
Sprue: chronische Verdauungsinsuffizienz; durch Glutenunverträglichkeit kommt es zur Schädigung der Dünndarmmukosa und zur Atrophie der Zotten.
Zöliakie: Manifestation der Sprue im Kindesalter.
Gluten: Klebereiweiß, Getreideeiweiß (im Getreide)
Leitmerkmale: chronisch-rezidivierende Durchfälle, Fettstühle, aufgetriebener Bauch, Mangelerscheinungen
Pathogenese | Durch eine allergische Reaktion auf Gluten (evtl. angeborene Antigen-Antikörperreaktion) kommt es zu einer Schädigung der Zellverbindungen in der Dünndarmmukosa. Glutenbestandteile können in die Schleimhaut eindringen und dort eine Autoimmunreaktion (IgA-Antikörper) auslösen, wodurch es zu einer chronischen gewebszerstörenden Entzündung derselben kommt. Wird weiter Gluten zugeführt, so reduzieren sich die Zotten der Dünndarmmukosa (der Zottensaum atrophiert) und verändert sich das Resorptionsepithel (Hyperplasie) des Jejunums, woraus sich ein Malabsorptionssyndrom entwickelt. |
Ursachen |
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Symptome | Meist asymptomatisch:
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Diagnose | Anamnese: Klinik (Kachexie), Nahrungsaufnahme, Stuhlgang Körperliche Untersuchung: Druckdolenz im Bauchraum Labor: BSG↑, AP↑, Blutbild (Eisenmangelanämie), CRP↑, Eisen↓, Gesamteiweiß↓, Albumin↓, IgG, IgA, Quick↓, Stuhlgewicht/-fettgehalt, Antikörper (Anti-Gliadin-sIgA: gegen Gliadin, Anti-Transglutaminase-sIgA: gegen Gewebstransglutaminase) Apparative Diagnostik: Endoskopie (Duodenum), Dünndarmbiopsie (Lymphozyten↑, Verlust der Kerckring-Falten), Rö-Kontrastmittel Tests: D-Xylose, Schilling, Laktosebelastung, Eisenresorptionstest, H2-Atemtest |
Differentialdiagnose |
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Komplikationen | Exsikkose/Kachexie, hypovolämischer Schock, Malabsorptionssyndrom, maligne Entartung |
Therapie |
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Prognose | Nicht heilbar, sehr gut unter glutenfreier Kost |
Gg