Symptome (Leitbilder)
Einschlafstörung

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Einschlafstörung

Insomnie ist eine weitere Bezeichnung für die Einschlafstörung. Von einer Einschlafstörung spricht man, wenn die Einschlafzeit länger als 30 Minuten andauert. Der davon Betroffene geht zwar müde zu Bett, wälzt ich herum, kommt erst spät in kurzen, wenig erholsamen Schlaf. Dies kennt fast jeder und ist nicht, wenn nur kurzzeitig auftretend, als Erkrankung anzusehen. Dauern die Beschwerden aber über drei bis vier Wochen an und ist der davon Betroffen im Verrichten seiner üblichen Alltagsarbeit stark behindert, so muss ein Arzt aufgesucht werden. Es können hinter dem Krankheitsbild erste psychische oder auch körperliche Erkrankungen verborgen sein. Bei der Behandlung müssen zuerst die externen schlafstörenden Bedingungen beseitigt werden. Der Patient muss lernen nicht an den Schlaf zu denken. Er sollte sich entspannen und die Alltagssorgen sollten auf die Seite geschoben werden. Kein gutes Mittel hierfür sind Schlafmittel, da der Körper sich rasch an sie gewöhnt und dann die Dosis erhöht werden muss.

Leitmerkmale: nicht einschlafen können, Tagesmüdigkeit
Definition Um eine Einschlafstörung handelt es sich, wenn die davon betroffene Person mehr als 30 Minuten braucht um einzuschlafen und dies mehr als 3 - 4 Wochen lang andauert

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Insomnie
Pathogenese Im Schlaf wird er Körper wieder für den nächsten Tag vorbereitet:

  • Stoffwechselprodukte werden zur Ausscheidung vorbereitet
  • Nährstoffe verarbeitet und gespeichert
  • Blutdruck und Kreislauf entlastet
  • Verspannungen gelöst
  • das Immunsystem produziert /differenziert Lymphozyten
  • Informationen im Gehirn bewertet, Problemlösungen ermöglicht
  • Erlebnisse verarbeitet (Sorgen, Kummer, Trauer)
Ursachen
  • primäre Schlafstörungen: akute/chronische psychosoziale Belastungen, spätes Essen, unregelmäßige Lebensführung, Bewegungsmangel oder exzessive Bewegung zu spät am Tag

  • sekundäre Schlafstörungen:
    • psychiatrische Erkrankungen: Depression, Sucht, Demenz, Angsterkrankungen, Schizophrenie), Ärger, Stress, Ängste
    • organische Erkrankungen: chronische Schmerzen, Herz-/ Lungenerkrankungen, Niereninsuffizienz, nächtliche Apnoe, Restless-Legs-Syndrom, zerebrale Durchblutungsstörungen
    • übrige Ursachen: Schichtarbeit, Jetlag, Lärm, Kälte, Wärme
    • toxische Ursachen: Alkohol, Kaffee, Medikamente (Beruhigungs-/ Entspannungsmittel)
    • physikalische Ursachen: Lärm, hohe Zimmertemperatur, Licht
    • hormonelle Ursachen: Hyperthyreose, Diabetes mellitus
    • Defizite im Mineralhaushalt, Nikotin
Symptome
  • Allgemeinsymptome: Leistungs-/Konzentrationsschwäche, Tagesschläfrigkeit, Stimmungsschwankungen, Frieren, Kopfschmerzen, Gedächtnisstörung
  • Erkrankungen (durch Schlafminderung): hoher Blutdruck, Apoplex, Herzerkrankungen, Diabetes mellitus, Adipositas, Konzentrationsstörungen, Depressionen
  • Psyche: Angst vor dem Einschlafen, fruchtloses Nachdenken über ein Problem, Konzentration auf das gestörte Schlafverhalten, viele erfolglose Versuche zur Besserung
  • dazu: Schlafwandeln, nächtliches Aufschrecken, Zähneknirschen, Einnässen
Diagnose Anamnese: Familienanamnese, Ausschlussdiagnostik, Vorerkrankungen, Begleitsymptome, Medikamente, Alkoholmissbrauch, Belastungen, fehlende körperliche Aktivität, Schmerzen, Atempausen
Körperliche Untersuchung: gründlich
Apparative Diagnostik: Lungenfunktionsdiagnostik, CT, EEG, EKG, Schlaflabor

Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: externe schlafstörende Bedingungen beseitigen, der Patient muss lernen nicht an den Schlaf zu denken, wegbringen von den Schlafmitteln, Entspannungsübungen, Taulaufen, Wassertreten, Bürstenbäder, Fichtenadelbäder, Senffußbad, warmes Fußbad bei kalten Füßen, ansteigende Fuß-/Armbäder, abends Vollbäder (Melisse, Baldrian, Fichtenadeln, Lavendel), Sport treiben
  • Ernährungstherapie: ausgewogen, leicht, nach 18.30 Uhr nichts mehr, warme Milch, kein Alkohol/Nikotin/Koffein
  • Naturheilkundliche Therapie: Akupunktur, Ausleitungsverfahren, Bachblüten, Bioresonanz-Therapie, Homöopathie, Phytotherapie (Baldrian, Hopfen, Melisse), Schüssler Salze
  • Allgemein:
    • mehr Bewegung (3x/ Wo.: ½ stdl. Joggen, Schwimmen usw.)
    • spannendes Buch/ gute Musik
    • Einschlafritual des Einschlafens, warmes Fußbad
    • möglichst früh zu Abend essen (leicht verdauliche Kost)
    • Schlafzimmer: ruhigster Raum, gut lüften vor dem Schlafen, Temperatur nicht über 180C, gute Matratze
    • keine späten Mahlzeiten

ff