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Gelenkerguss

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Gelenkerguss

Hydarthros, Hydrops articularis sind weitere Bezeichnungen für dem Gelenkerguss. Als Gelenkerguss bezeichnet man eine vermehrte nicht natürliche Flüssigkeitsansammlung innerhalb eines Gelenks. Es kann sich dabei um eine Vermehrung der Gelenkschmiere handeln, oder aber auch um eine Ansammlung normalerweise nicht im Gelenk sich befindlichen Flüssigkeiten. Am häufigsten tritt er Gelenkerguss als Begleiterscheinung bei einer degenerativen Gelenkserkrankung und bei Traumen auf. Meist wird bei der Behandlung einer Gelenkpunktion vorgenommen. Dabei wird das Gelenk durch Ablassen der aufgestauten Flüssigkeit entlastet. Wird das Gelenk nicht entlastest, so kommt es zu Ernährungsstörungen des Gelenkknorpels und zu einem gestörten Stoffwechsel der Membrana synovialis. Beide werden dadurch degenerativ verändert. Eine normale gesunde Gelenkflüssigkeit ist klar und viskös. Sind Bakterien dafür verantwortlich, dass es zur vermehrten Bildung kommt, ist die Flüssigkeit trübe und gelblich. Bei Verletzungen des Knies kommt es zu einem blutigen Gelenkerguss. Die weitere Behandlung richtet sich nach der Ursache, der Art und der Lokalisation des Ergusses. Des Öfteren reicht eine Punktion des Gelenks zur Heilung nicht aus, es müssen mehrere hintereinander folgen.

Leitmerkmale: Schwellung, Schmerzen, Bewegungseinschränkung am Gelenk
Definition Bei einem Gelenkerguss handelt es sich um krankhafte Ansammlung von Flüssigkeit im Inneren eines Gelenks

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Hydarthros
  • Hydrops
Vorkommen
(vor allem am)
  • Knie
Einteilung
  • blutiger Erguss (Hämarthros, Hämarthrose, Gelenkeinblutung): 
    • Erguss: mit Blut
    • Vorkommen: Verletzung der Bänder/Knorpeln des Gelenks

  • eitriger Erguss (Pyarthros,Gelenkempyem, Gelenkeiterung):
    • Erguss: mit Eiter
    • Vorkommen: bakterielle Arthritis (die Erreger kommen entweder von außen über eine Wunde oder über das Blut ins Gelenk), Notfall

  • seröser Erguss:
    • Erguss: ähnelt dem Serum, enthält nur wenig Zellen/ Eiweiß
    • Vorkommen: Rheuma, Gelenkprellung, Patellaluxation, Knorpel-/ Meniskusschaden

  • fibrinöser Erguss:
    • Erguss: beinhaltet Fibrinbeläge, die durch Austritt von Blutplasma vorhanden sind
    • Vorkommen: Rheuma, Tuberkulose
Pathogenese Durch verschiedene Ursachen kommt es zu einer Reizung der Gelenkinnenhaut (Synovia) und damit zu einer vermehrten Produktion von Flüssigkeit in der Gelenkhöhle. Durch einen länger vorhandenen Erguss kommt es zur verminderten Nährstoffversorgung des Gelenkknorpels und damit zu einer dauerhaften Schädigung dieses. Die Gelenkkapsel wird dazu noch überdehnt, was zu einer Instabilität des Gelenks führt

Ursachen
  • Allgemein: Trauma, Gelenkentzündung, Fehl- /Überbelastung
  • Erkrankungen: Arthrose, Infektionen, Gicht, Hämophilie, rheumatoide Arthritis, Tumoren
Symptome
  • Gelenk: Schwellung, Spannungsgefühl, Schmerzen, Bewegungseinschränkung
  • evtl.: Rötung, Überwärmung
Diagnose Anamnese: Klinik, Ursachen
Körperliche Untersuchung: Beweglichkeit des Gelenks, tanzende Patella
Labor: Blutbild, Entzündungsparameter
Apparative Diagnostik: Sonographie, Röntgen, CT, MRT, Gelenkpunktion (normal klar, viskös, bei Entzündungen trübe, gelblich)

Differentialdiagnose
  • Rheuma
  • Arthrose
Komplikationen
  • dauerhafte Gelenkschädigung: Schädigung des Gelenkknorpels
  • Sepsis
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Ruhigstellung, später vorsichtige Mobilisation, Hochlager der Extremität, Kühlung, Behandlung der Grunderkrankung
  • Naturheilkundliche Therapie: Akupunktur, Homöopathie, Phytotherapie
  • Medikamentöse Therapie: Analgetika, evtl. Antibiotika
  • Operative Therapie: Gelenkpunktion, Arthroskopie
Bilder

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