Definition |
Bei der hämolytischen Anämie handelt es sich um eine verminderte Anzahl der Erythrozyten im Blut durch einen verfrühten Abbau dieser
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Einteilung |
- erworbene hämolytische Anämie
- angeborene hämolytische Anämie
- korpuskuläre hämolytische Anämie: durch Defekte an den Erythrozyten selbst, es kann davon die Zellmembran betroffen sein oder aber auch ein Enzymmangel innerhalb der roten Blutkörperchen auftreten, dazu kommen noch Defekte in der Synthese des Hämoglobins
- extrakorpuskuläre hämolytiusche Anämie: ausgelöst durch äußere Faktoren
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Einteilung nach Geschwindigkeit |
- chronische Hämolyse: erst sehr spät auftretende Anämie, zuvor wird der Erythrozytenverlust lange durch einer gesteigerte Erythropoese kompensiert
- passagere aplastische Krise: es kommt zu einem vorläufigen starken Abbau der roten Blutkörperchen, bei Infekten, Schwangerschaft, Folsäuremangel
- hämolytische Krise: schneller Abbau der Erythrozyten, Notfall, bei Transfusionen
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Ursachen |
- erworbene hämolytische Anämien:
- autoimmunologische Ursachen: Auto-Antikörper gegen Erythrozyten; 50% idiopathisch, 50% symptomatisch (z.B. chronisch Lymphatische Leukämie, Knochenmetastasen, Kollagenosen); Einteilung in Wärmeantikörper (80% der Fälle; Zeichen einer hämolytischen Anämie) und Kälteantikörper, Transfusionskomplikationen
- Infektionskrankheiten: Malaria, Toxoplasmose, Cholera, Clostridien, Sepsis, Mumps
- toxische Ursachen: Medikamente (Penicillin, Sulfonamide, Chinidin, Phenacetin, alpha-Methyldopa), Blei, Benzin, Arsen, Kupfer, Insekten-, Schlangengifte, Urämie, Hämodialyse, Pilze
- mechanische Schäden: Herzklappenersatz, Marschhämoglobinurie
- thermisch: Verbrennung
- Krankheiten: Zieve-Syndrom, paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie
- Medikamente: NSAR, Penicillin
- angeborene hämolytische Anämien:
- angeborene Hämoglobinpathien:
- Kugelzellenanämie: autosomal-dominante Erbkrankheit mit der Bildung von kleinen, kugelförmigen Erythrozyten (ein Defekt der Erythrozytenmembran führt zu einer herabgesetzten osmotischen Resistenz, daher die Kugelform), mit Splenomegalie, Ikterus, Bilirubin-Gallensteine; Therapie: Entfernung der Milz (da sonst ständiger Abbau der defekten Erythrozyten)
- Sichelzellenanämie: autosomal-rezessiv erblicher Hämoglobindefekt, der zu sichelförmigen Erythrozyten führt (Merke: die Sichelzellenform macht die Erythrozyten resistent gegen Malaria-Erreger, daher weite Verbreitung dieser Anämie in der Bevölkerung von Malaria-Gebieten)
- Thalassämie: autosomal-rezessiv erbliche Störung der Globinsynthese
- angeborene Enzymdefekte der Erythrozyten: Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel, Pyruvatkinasemangel
- angeborene Membrandefekte der Hämoglobinurie: hereditäre Sphärozytose, hereditäre Elliptozytose
- angeborene thrombotisch-thrombozytopenische Purpura, Upshaw-Shulman-Syndrom
- familiäres hämolytisch-urämisches Syndrom
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Symptome |
- allgemeine Anämiesymptome: Blässe, Müdigkeit, Schwindel, Zungenbrennen, Leistungsminderung, Abgeschlagenheit, Belastungsdyspnoe, Tachykardie
- hämolytischer Ikterus: es fällt vermehrt Bilirubin an (dunkler Stuhl), Splenomegalie, Hepatomegalie, Gallensteine
- Schmerzen: Oberbauch, Rücken, Kopf
- bei einemTransfusionszwischenfall: Fieber, Blutdruckabfall, Nierenversagen
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Diagnose |
Anamnese: Vorerkrankungen, Familienanamnese, Fieber, Auslandsaufenthalt, Medikamente Test: Coombs-Test Körperliche Untersuchung: Blässe, Ikterus, Splenomegalie, Urinfarbe Labor: Blutbild (Erythrozyten erniedrigt, Leukozyten erhöht, Hb erniedrigt, Hkt erniedrigt, normal: MCH), Retikulozyten, Blutausstrich, Hämoglobin, Hämatokrit, MCV erhöht, MCH erhöht, Eisen, Ferritin, Transferrin, LDH erhöht, HBDH erhöht, Bilirubin erhöht, Haptoglobin, Antikörpersuche, Urinuntersuchung (Bilirubin erhöht) Apparative Diagnostik: Sonographie (Oberbauch)
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Differentialdiagnose |
- myelodysplastisches Syndrom
- megaloblastäre Anämie
- aplastsiche Anämie
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Komplikationen |
- hämolytische Krise: allgemeines Krankheitsgefühl, Fieber, Schüttelfrost, Leibschmerzen, Ikterus, Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Kopf-/ Rückenschmerzen, Blutdruckabfall, Multiorganversagen möglich
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Therapie |
- Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Ursachen, Ausschalten der Noxen
- Medikamentöse Therapie: Kortikosteroide, Immunsuppressiva
- Operative Therapie: evtl. Milzresektion (Splenektomie)
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