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Prolaktinom

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Prolaktinom

Endokrin aktives Adenom: häufigster, benigner Hypophysentumor, der zur Überproduktion von Prolaktin führt aufgrund einer Überfunktion des HVL.

Leitmerkmale: Amenorrhoe, erhöhter Milchfluss
Ursachen
  • Adenom des HVL
  • Medikamente: Psychopharmaka, Östrogene, Antihistaminika, Dopaminantagonisten , Neuroleptika, Antidepressiva, Opiate
  • Psyche: Stress, Stillzeit, Schwangerschaft
Symptome
  • Brustwachstum und Milchfluss: vermehrt
  • Hemmung der gonatropen Hormone: A-/Oligomenorrhoe, Zyklusstörungen, Sterilität, Hitzewallungen, Libido-/Potenzverlust, Hirsutismus, Osteoporose
  • tumorbedinge Symptome: chronische Kopfschmerzen, Sehstörungen, Gesichtsausfälle (Raumforderung im Kopf bei Karzinom)
  • Akne
Diagnose Anamnese: Medikamente (Östrogene, Neuroleptika)
Labor: Prolaktin ↑ (1-2 Std. nach dem Aufstehen bestimmen), Schwangerschaftstest, TSH, Kreatinin
Apparative Diagnostik: CT, MRT (Tumornachweis)

Differentialdiagnose Schwangerschaft, Hypothyreose, Enzephalitis, Sarkoidose, chronische Niereninsuffizienz, Leberzirrhose

Komplikationen Osteoporose, Erblindung

Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Stärkung des Immunsystems, Psyche
  • Medikamentöse Therapie: Dopaminantagonisten
  • Operative Therapie: bei großen Tumoren, Strahlentherapie
Prognose Gute Heilungschancen.

 

Merke
Die globale Überfunktion des HVL führt nicht zu Zwergwuchs oder Diabetes insipidus, sondern: zu Akromegalie, Gigantismus (Riesenwuchs), Hyperthyreose, Zyklusstörungen, M. Cushing.
Cave
Adenom:

Primärer benigner Tumor, von Epithelgewebe endokriner und exokriner Drüsen ausgehend (oder von Schleimhaut des Magen-Darm-Traktes), daher produktiv; maligne Entartung ist möglich => Adenokarzinom.

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