Einteilung/Ursachen |
- primäre RLS: familiär bedingt, kann in jedem Lebensalter beginnen, Pausen mit völliger Beschwerdefreiheit, evtl. Störungen im Dopaminstoffwechsel
- sekundäre RLS:
- Schwangerschaft
- Anämie: Eisenmangel- /perniziöse Anämie
- neurologisch: M. Parkinson, Multiple Sklerose, Spinalkanalstenose
- rheumatisch: rheumatische Arthritis, Polyneuropathie
- Diabetes mellitus
- Nierenerkrankungen: Niereninsuffizienz, Urämie, Dialyse
- Medikamente: koffeinhaltige, Antidepressiva, benzamide, Neuroleptika, Antiemetika, Lithium, Betablocker
- Drogen
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Pathogenese |
Durch Störungen im extrapyramidalen System kommt es einer Störung des Dopaminstoffwechsels im Gehirn (Aktivierung einzelner Hirnareale).
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Symptome |
- ausgeprägte, quälende Missempfindungen in den Extremitäten (v.a. Beine): kribbeln, brennen, reißen, ziehen, jucken, Ameisenlaufen, starkes Wärmegefühl, evtl. Schmerzen
- motorische Unruhe aufgrund der Missempfindungen: Zuckungen
- Beschwerden hauptsächlich in Ruhe/Entspannung (z.B. nach dem zu Bett gehen)
- Verschlechterungen: gegen Abend/Nacht (22 – 4 Uhr; Einschlaf-/ Durchschlafstörungen), in Ruhe, Stress
- Verbesserung: durch Bewegung, Kontraktion der Muskulatur (nur kurz)
- Allgemeinsymptome: Schlafstörungen, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Leistungsabfall, Konzentrationsstörungen, Unruhe
- evtl.durch Dopaminstoffwechselveränderungen: Heißhunger, chronische Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen
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Diagnose |
Anamnese: Bewegungsdrang in Ruhe, Familienanamnese Labor: Blutbild, Eisen, Ferritin, Magnesium, Harnstoff, Kreatinin, Glukose, schilddrüsenwerte Apparative Diagnostik: Elektromyographie, Schlaflabor, L-Dopa-Gabe-Test (nach Gabe bessern sich die Symptome)
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Differentialdiagnose |
Polyneuropathie, Venenerkrankungen (Varikosis), Wadenkrämpfe, arterielle Verschlusskrankheit, Depression, Hypochondrie, M. Parkinson, Nervenkompressionssyndrom
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Komplikationen |
Depressionen, chronisches Schmerzsyndrom
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Therapie |
- Allgemeinmaßnahmen: Massagen, Schlafhygiene, Wechselduschen, leichte sportliche Betätigung, Nikotin vermeiden
- Ernährungstherapie: Magnesium, Eisen
- Medikamentöse Therapie: Dopaminantagonisten, Analgetika, Antikonvulsiva
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