Pathogenese |
Der Nervus ulnaris ist am Ellbogen nur durch sehr wenig Bindegewebe geschützt (gut tastbar in einer Knochenrinne und mit engen Kontakt zum Knochen) und somit recht empfindlich gegenüber Stößen (Musikantenknochen, Mäuschen).
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Ursachen |
- anatomisch enger Durchgang des Nervs durch den Kupitaltunnel
- chronischer Druck/Zug auf den Nerv: Prellung, Aufstützen, Knochenvorsprünge, Verkalkungen, Ganglion, Entzündungen
- chronische Fehlbelastungen: dauerhaftes Aufstützen, Sport
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Risikofaktoren |
- Alkoholabusus
- Diabetes mellitus
- Knochenbrüche
- Rheuma
- Rheumatoide Arthritis
- Gicht
- Arthrose
- lange Bettlägerichkeit
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Symptome |
- Taubheitsgefühl/Kribbeln: kleiner Finger, äussere Seite des Ringfingers, äusserer Handtellerbereich
- Schmerzen: Hohlhand, Unterarm bis Ellbogen, können auch in die Schulter ausstrahlen, Druckschmerzen
- Muskeln: Schwäche, evtl. Atrophie zwischen Daumen und Zeigefinger
- Finger 4/5: verminderte Beweglichkeit, Beugung der Endglieder/ Überstreckung der Grundgelenks (Krallenhand), erschwertes Spreizen/Anziehen der Finger, Schwäche beim Faustschluss
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Diagnose |
Anamnese: Klinik Apparative Diagnostik: Nervenleitgeschwindigkeit, Sonographie, MRT, Fromet-Zeichen (positiv)
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Differentialdiagnose |
Le-de-Gyon-Syndrom, Double-Crush-Syndrom, HWS-Syndrom
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Therapie |
- Allgemeinmaßnahmen: auslösende Mechanismen vermeiden, Druckentlastung, längere Beugung des Ellbogens vermeiden
- Naturheilkundliche Therapie: Homöopathie, Manuelle Therapie, Neuraltherapie, Osteopathie, Phytotherapie, Schüssler Salze
- Medikamentöse Therapie: Analgetika, Glukokortikoide
- Operative Therapie: Dekompression, Verlegung des Nervs
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