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Prostatitis

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Prostatitis

Prostataentzündung ist die deutsche Bezeichnung für die Prostatitis. Bei der Prostatitis handelt es sich um eine Entzündung der Vorsteherdrüse. Da die Prostata sehr stark durchblutet ist, aus zahlreichen Drüsen besteht und regelmäßig beim Wasserlassen, Geschlechtsverkehr und Stuhlgang anschwillt ist sie sehr oft entzündet. Auch die Verbindungen zu den Samen- und Harnwegen sind dem Auftreten einer Entzündung förderlich. Meist kommt es hierbei zu einem Aufsteigen von gramnegativen Bakterien (Escherichia coli) über die Harnröhre.


Leitmerkmale: schweres Krankheitsgefühl, hohes Fieber, Schüttelfrost, Dysurie, Schmerzen im Damm, Defäkationsschmerz
Definition Unter einer Prostatitis versteht man eine schmerzhafte Entzündung/ Schwellung der Prostata

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Prostataentzündung
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Männer: zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr
Einteilung
  • akute Prostatitis
  • chronisch bakterielle Prostatitis: ähnelt der akuten, die Symptome sind aber weniger ausgebildet
  • chronisch abakterielle Prostatitis: chronische Verspannungen der Muskulatur des Beckenbodens mit Beteiligung der Nerven (Schmerzsyndrome)
  • asymptomatische Prostataentzündung: ohne Beschwerden
Einteilung nach NIH (national Institutes of Health)
  • NIH I: akute Prostatitis
  • NIH II: chronisch bakterielle Prostatitis
  • HIH III: chronisch abakterielle Prostatitis
  • HIH IIIA: mit Entzündungszeichen
  • NIH IIIB: ohne Entzündungszeichen
  • NIH IV: asymptomatische entzündliche Prostatitis
Ursachen
  • akute Prostatitis:
    • meist infektiös bedingt durch aufsteigende Keime (Bakterien, Chlamydien, Trichomonaden) aus der Harnröhre 
    • Erreger über den Blut-/Lymphweg
    • von Nachbarorganen übergreifende Entzündung
  • chronische Prostatitis: nicht ausgeheilte Akuterkrankung
Risikofaktoren
  • Diabetes mellitus
  • Schwaches Immunsystem
  • Blasenentleerungsstörungen
  • Harnröhrenverengung
  • frühere Prostataentzündung
  • Blasenkatheter
  • Prostatabiopsie
  • Psyche
Symptome
  • akute Symptome:
    • Allgemeinsymptome: schweres Krankheitsgefühl, hohes Fieber, evtl. Schüttelfrost, Störungen der Sexualfunktion
    • Nieren: Beschwerden beim Wasserlassen (Dysurie, Pollakisurie, Schmerzen, Harnverhalt, häufige Toilettengänge), Hämaturie, Ausfluss aus der Harnröhre, Harndrang
    • Schmerzen: Spannungs-/Druckgefühl in der Darmregion (Stuhldrang), schmerzhafter Stuhlgang (Damm/After/Leiste/ Blase), Leistengegend, nach/bei Ejakulation
  • chronische Symptome: Schmerzen mit Ausstrahlung in die Hoden- und Leistengegend
Diagnose Anamnese: Miktionsverhalten, Schmerzen, Harnwegsinfekte
Inspektion: rektale Untersuchung (Prostata stark druckschmerzhaft/ tastbar), Viergläserprobe
Labor: Blutbild, BSG erhöht, CRP erhöht, Leukozytose, Urinuntersuchung (Erythrozyten), Ejakulat, Urinkultur, Tumormarker (PSA erhöht), AP (Knochenmetastasen)
Apparative Diagnostik: Sonografie, Biopsie, Miktionszystourethrogramm
Differentialdiagnose
  • Epididymitis
  • Blasenentzündung
  • Blasensteine
  • Pyelonephritis
  • Urosepsis
  • Prostataadenom/-Karzinom
  • Neuritis
Komplikationen
  • Fistelbildung
  • Abszess
  • Urosepsis
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Bettruhe, warme/heiße Sitzbäder
  • Naturheilkundliche Therapie: Akupunktur, Eigenbluttherapie, Enzymtherapie, Fußreflexzonenmassage, Homöopathie, Manuelle Therapie, (Brennnessel, Blütenpollen, Kürbiskerne), Schüssler Salze
  • Medikamentöse Therapie: Antibiotika, evtl. Antimykotika, Spasmoanalgetika (krampflösende, schmerzlindernde Medikamente), Glucokortikoide