Wirbelsäule (Columna vertebralis)

Einzelne Wirbel (32- 34), die durch faserknorpelige Zwischenwirbelscheiben miteinander verbunden sind. Die zu tragende Körperlast nimmt von oben nach unten zu, so dass die Wirbelkörper von oben nach unten größer werden müssen.

Allgemein

bildet die Mitte des menschlichen Körpers
verbindet alle Teile des Skeletts miteinander
Länge von 60 – 70 cm, also ein 1/3 der Körperlänge
umhüllt mittels Wirbelkanal das Rückenmark
Wirbel: 24 freie Wirbeln und 8 -10 Wirbeln die miteinander verwachsen sind (Kreuz-/ Steißbein)
Bandscheiben: 23 Stück, liegen zwischen den Wirbelkörpern
Form: Doppel-S
Bänder/Muskeln: setzen an den Dorn-/Querfortsätzen an und stabilisieren die Wirbelsäule
kleineste funktionierende Einheit der Wirbelsäule: 2 Wirbelkörper mit der dazwischen liegenden Bandscheibe, den Wirbelbogengelenken und den sie umgebenden Bänder/Muskeln und Nerven

Aufgaben

Stützgerüst: dient der Aufrichtung; notwendiger Halt, hält den Körper in aufrechter Position, somit ist ein aufrechter Gang möglich
Tragfunktion:Schultergürtel (mit den oberen Extremitäten), Thorax, Becken (mit den unteren Extremitäten)
große Beweglichkeit: nach vorne, hinten, links, rechts, um die eigene Achse
Auffangen von Erschütterungen: durch viele Segmente (Doppel-S-Form) und Bandscheiben werden Stöße und Erschütterungen abgefangen und das Gehirn vor einer Verletzung bewahrt
Auffangen des Körpergewichts: von Kopf/Hals/Rumpf/oberen Extremitäten und Übertragung der Last auf das Becken und die unteren Extremitäten
Schutz:Rückenmark (geborgen im Wirbelkanal)
Blutbildung: im roten Knochenmark
Muskelansatz: für Halsmuskeln und Muskeln der oberen und unteren Extremität

Bewegungen

Die Beweglichkeit ist am größten im Halsbereich (Rotation, Nickbewegung), in der BWS am geringsten (LWS: nur geringe Rotation).

Beugung (Flexion) nach vorne, 45⁰
Streckung (Extension) nach hinten, 26⁰
Seitwärtsneigung (Lateralflexion), 25- 33⁰
Drehung (Rotation), 33⁰

Bewegungsteile

Wirbelkörper: tragenden Teile
Wirbelgelenke (Facettengelenke): Bewegung der Wirbelkörper untereinander
Bandscheibe: Pfuffer für die Bewegungen

Aufbau

7	Halswirbel	Cervicalwirbel	C1- C7
12	Brustwirbel	Thorakalwirbel	Th 1- Th 12
5	Lendenwirbel	Lumbalwirbel	L1- L5
1-5	Kreuzbein	Os sacrum	S1- S5
3-5	Steißbein	Os coccygis

Versorgung

Arterien:Arteria vertebralis, Arteria intercostalis, Arteria subcostalis, Arteria lumbalis
Venen:Plexus venosus vertebralis extern/interna zu den Vena intercostalis
Lymphe: über die Nodi lymphoidei intercostales zum Ductus thoracicus

Erkrankungen

Spondylarthritis: Entzündung der Wirbelgelenke
Spondylitis: Wirbelentzündung
Spondylosis: degenerative (fortschreitende schlechter werdende) Wirbelsäulenerkrankung
Spondylarthrose: degenerative (fortschreitende schlechter werdende) Erkrankung der Wirbelgelenke
Spondylolysis: Spaltung der Wirbelbögen
Spondylolisthesis: Wirbelgleiten

Fehlhaltungen

Rundrücken: verstärkte Brustkyphose
Flachrücken: verminderte Krümmung
Skoliose: seitliche Krümmung
Überstreckbarkeit: abnorme Beweglichkeit
Hohlkreuz: verstärkte Lendenlordose

Bilder

Übersicht

Merke

Die ersten zwei Halswirbel haben keine Bandscheiben, weshalb sie sehr beweglich sind.
Der 1. Halswirbel hat keinen Körper und keinen Dornfortsatz

Merke

Die Wirbeln werden von oben nach unten immer größer (müssen immer mehr Gewicht tragen) und verlieren dabei aber an Beweglichkeit, gleichzeitig nehmen die Wirbelsäulenprobleme/ -erkrankungen von oben nach unten weiter zu.