Anatomie
Muskelgewebe

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Muskelgewebe

Textus muscularis; der menschliche Körper besteht aus ca. 656 Muskeln (die Kräftigsten sind die beiden großen Gesäßmuskeln); die quergestreifte Muskulatur ist direkt mit dem zentralen Nervensystem über neuromuskuläre Endplatten verbunden, die glatte Muskulatur wird über das vegetative Nervensystem aktiviert, die Muskeln übertragen ihre Kraft mittels Sehnen auf die Knochen (es wird ein Knochen auf den anderen zu bewegt).

Muskelgewebe

Glatte Muskelfasern

Quergestreifte Muskulatur

Herzmuskulatur

 

 

 

Zahlen
Einteilung nach der
Bewegung

Bewegung ist das Zusammenarbeiten mehrere Muskeln (z.B. benötigt es 60 Muskeln um Schreiben zu können)

Einteilung nach Funktion
  • Haltemuskeln: rote Muskeln mit viel Myoglobin, brauchen für ihre Arbeit sehr viel Sauerstoff, haben viele Gefäße, dienen einem Erhalten einer Bewegung, Vorkommen: in meist eingelenkige Muskeln
  • Bewegungsmuskeln: weiße Muskeln mit wenig Myoglobin, reich an Glykogen, weniger durchblutet, führen kurze/starke Bewegungen aus, Vorkommen: in meist zweigelenkige Muskeln
Einteilung der Fasern
Muskelgruppen
  • genetische (von den Genen verursachte) Muskelgruppen:  Muskeln mit gleicher Herkunft, die von ein und denselben Nerv angesteuert werden (z.B. mimische Muskulatur)
  • funktionelle (dem Zweck entsprechende) Muskelgruppen: Muskeln mit gleichen Aufgaben, können von unterschiedlicher Herkunft sein und verschiedene Nerven besitzen (z.B. Streckmuskeln)
Aufbau
  1. Myofilament:  kleinste Muskelzellen mit Fasern, die aus Myosin und Aktin zusammengesetzt sind, die Kerne sind länglich
  2. Sarkomer: kleinste kontraktile (zum aktiven Zusammenziehen fähige) Einheit einer Muskelzelle, enthält dünne und dicke Filamente
  3. Myofibrille: besteht aus mehreren Sarkomeren
  4. Muskelfasern: schlauchförmige Gebilde, beinhaltet mehrere Myofibrillen, umgeben von einer erregbaren Zellmembran (Sarkolemm), bestehend aus Bindegewebe, gewährleistet das reibungslose Gleiten der Muskelfasern zueinander
  5. Muskelfaserbündel: besteht aus mehreren Muskelfasern, von Bindegewebe umgeben, mit Gefäßen und Nerven
  6. Muskelfaszie(Muskelbinde):straffes/kollagenes Bindegewebe, umgibt den ganzen Muskel und ist mit diesem verbunden, gibt den Muskeln ihre Form, verhindert dass sich die Muskeln gegenseitig beeinflussen
  7. Muskelspindeln: liegen zwischen den einzelnen Muskelzellen, dehnen sich mit dem Muskel passiv mit, geben Meldung an das zentrale Nervensystem über den Dehnzustand der Muskeln
Aufgaben

Meist arbeiten zwei Muskel zusammen um eine Bewegung auszuführen: während der eine anspannt (eine Tätigkeit ausführt)  entspannt der andere; dies alles geschieht während eines Bruchteils einer Sekunde: nur wenn beide Muskeln immer wieder abwechseln anspannen und dann wieder entspannen kommt eine Bewegung zustande.

Grundeigenschaften
  • Erregbarkeit: reagiert auf Nervenreize
  • Dehnbarkeit: der Muskel kann sich verlängern
  • Kontraktilität: der Muskel kann sich verkürzen
  • Elastizität: der Muskel kehrt nach der Dehnung oder Verkürzung in seine Ursprungslage wieder zurück
Ursprung/Ansatz Werden benötigt um die Kraft vom Muskel auf die Knochen übertragen zu können (der Muskel zieht dabei über mindestens ein Gelenk hinweg):

Versorgung
Störung der Übertragung
durch
Erkrankungen
Bilder

 

  Herzmuskel Skelettmuskel Glatte Muskeln
Erregung Unwillkürlich, eigenes Erregungssystem willkürlich Unwillkürlich, vegetatives Nervensystem
Kontraktion rhythmisch rasch dauernd
Länge 100 – 150 µm Bis 20 cm 30 – 200 µm
Kern ein Kern, zentral viele Kerne, membranständig ein Kern, zentral
Zellform unregelmäßig verzweigt zylindrisch spindelförmig
Streifung quer quer keine
Anordung der Filamente exakt parallel exakt parallel netzförmig
Mitochondrien sehr häufig weniger häufig selten
nervale Versorgung vegetatives Nervensystem somatisches Nervensystem vegetatives Nervensystem
Übertragung von Zelle  zu Zelle  über Gap Junctions nein über Gap Junctions