Rückenmark (Medulla spinalis)

Medulla dorsalis, Myelon; größter Nervenleitungsstrang, 40-45 cm lang, verläuft vom Gehirn (von den Rückenmarkshäuten und dem Liquor umgeben) im Wirbelkanal (Canalis vertebralis) abwärts zum Kreuzbein.

Rückenmark 1 = Vorderhorn
2 = Seitenhorn
3 = efferente Nervenfasern
4 = afferente Nervenfasern mit Spinalgenganglion
5 = Pyramidenbahnen
6 = Hinterhorn

Allgemein	Teil des zentralen Nervensystems 40 -50 cm lang Durchmesser 0,5 cm von Liquor umspült bis zum 3. Embryonalmonat füllt das Rückenmark noch den ganzen Spinalkanal aus, danach verschiebt sich das Ende weiter nach oben (Ursache: schnelleres Wachstum der Wirbelsäule), beim Neugeborenen liegt das Ende auf L3 durch jedes Rückenmarkssegment zieht links und rechts ein Spinalnerv durch das Zwischenwirbelloch in die Peripherie (weg vom Körperstamm: peripheres Nervensystem) die Nerven liegen meist höher als die dazugehörigen Wirbelkörper es befinden sich hier Anteile des somatischen und des vegetativen Nervensystems Schaltzentrum der Rückenmarksreflexe beinhaltet auf- und absteigende Faserbündel Verdickung an zwei Stellen: Hals (Intumescentia cervicalis: Nerven für die Arme), Lende (Intumescentia lumbosacralis: Nerven für die Beine) weiße und graue Substanz, 31 Nervenwurzelpaare motorische Fasern: vordere Wurzel (Radix ventralis) sensible Fasern: hintere Wurzel (Radix dorsalis)
Lage	an der Rückseite des Rumpfes (innerhalb der Wirbelsäule) Beginn:Hinterhauptsloch: Grenze zum Verlängerten Mark (Medulla oblongata) Ende:LWK 1/2 (Conus medullaris) danach Übergang in den Pferdeschweif (Cauda equina = im Wirbelkanal absteigende Rückenmarksnerven des Lenden-/Kreuzbein-/ Steißmarkes)
Aufbau	Rückenmarkshäute(Meninges medullae spinalis): gehen in die Hirnhäute über, umhüllen das Rückenmark Furchen: vorne (ventral) Fissura mediana ventralis/anterior, hinten Sulcus medianus posterior Stränge (Funiculi): seitlich, eingeteilt in den Vorderstrang (Funiculus anterior), Seitenstrang (Funiculus lateralis) und den Hinterstrang (Funiculus posterior) Spinalnerven(Nervi spinales): die Hinterwurzeln treten zwischen dem Hinter- und dem Seitenstrang ein, die Vorderwurzeln treten zwischen dem Vorder- und Seitenstrang aus graue Substanz (Substantia grisea): Schmetterlingsform, befindet sich hier innen, in ihr liegen die Nervenzellen, Interneurone, Gliazellen weiße Substanz (Substantia alba): befindet sich aussen, hier verlaufen die aufsteigenden und absteigenden Bahnen Zentralkanal(Canalis centralis): in der Mitte der grauen Substanz, mit Liquor cerebrospinalis gefüllt Eigenapparat (propriospinaler Apparat):Fasern und Nervenzellen, die innerhalb des Rückenmarks verbleiben, bilden dort kurze Verbindungen innerhalb der Anteile des Rückenmarks, Aufgaben: Koordination von Abläufen innerhalb des Rückenmarks und Verbindung mehrere Segmente
Segmente	Gliederung des Rückenmarks in Segmente: 8 Halssegmente (Zervikalmark, Pars cervicalis medullae spinalis) C1-C8: C1-C4 innervieren Atem-/Hals-/Kopfbewegungen, C4- C6 Schulter, C6- C7 Arme/Hand/Finger, hier liegt die Intumescentia cervicalis (obere Verdickung des Rückenmarks) 12 Brustsegmente (Thorakalmark, Pars thoracalis medullae spinalis) Th1-Th12: innervieren Brust-/Rumpfwand, Temperaturregulation 5 Lendensegmente (Lumbalmark, Pars lumbalis medullae spinalis) L1-L5: innervieren Beine/äußere Genitale/Anus, hier liegt die Intumescentia lumbosacralis (untere Verdickung des Rückenmarks) 5 Kreuzbeinsegmente (Sakralmark, Pars sacralis medullae spinalis) S1-S5: innervieren Beine/äußere Genitale/Anus/Harnblase 1 Steißbeinsegment (Kokzygealmark, Pars coccygis medullae spinalis) CO1: innerviert das Steißbein
Aufgaben	Leitungsapparat: verbindet das Gehirn mit dem peripheren Nervensystem (weiße Substanz) Umschaltstation sämtlicher Reize (graue Substanz) Übertragung von Informationen vom Gehirn zum Körper und umgekehrt
Versorgung	Arterien: Arteriae vertebrales (Arteria spinalis anterior/posterior), Arteriae intercostales, Arteriae lumbales Venen: Vena spinalis anterior/posterior
Erkrankungen	Bandscheibenvorfall Multiple Sklerose Querschnittslähmung Meningitis Epilepsie Tumoren
Bilder	http://www.gehirnlernen.de/s/cc_images/cache_2420751141.png?t=1324465962 http://www.biokurs.de/skripten/bilder/!cord.gif

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