Nervensystem (Systema nervosa)

Das Nervensystem gewährleistet sowohl die Verbindung des Organismus zur Umwelt (somatisches Nervensystem) als auch die Koordination der Funktionen innerer Organe innerhalb eines Organismus (vegetatives Nervensystem), es steuert alle Funktionen, die schnell erfolgen müssen und scharf abgegrenzte Körperteile (z.B. einzelne Muskeln) erfassen, als Reaktion auf Umwelteinflüsse. 100 Milliarden Nervenzellen gibt es im Körper; 0,1 % haben afferente oder efferente Aufgaben, 99,9 % dienen der Informationsübertragung.

Allgemein	Energiegewinnung: die Versorgung von Nervenzellen mit Glucose erfolgt insulinunabhängig Gehirn: das endgültige Gewicht von ca. 1300 g ist im Alter von 5-7 Jahren erreicht, mit 10 Jahren ist das Gehirn vollständig ausgewachsen Oberfläche des Gehirns: 2200 cm3 (10 000- 30 000 Nervenzellen pro mm3), die Gesamtlänge der Nervenfasern beträgt ca. 300 000-400 000 km die Nervenzellen können depolarisieren (Umkehrung des Ladungsunterschieds) und die dadurch erzeugte elektrische Erregung weiterleiten das Nervensystem besteht aus 30 - 40 Milliarden Nervenzellen, die über Synapsen miteinander verbunden sind die Nerven gehen vom zentralen Nervensystem weg (efferente Nerven) oder dort hin (afferente Nerven) registriert Veränderungen im Körperinneren wie auch ausserhalb des Körpers
Anatomische Einteilung	Zentrales Nervensystem (ZNS): bestehend aus dem Gehirn und dem Rückenmark; Aufgaben: nehmen die Informationen aus der Körperperipherie (Ferne) auf und verarbeiten sie, Koordination der Motorik, unbewusstes/bewusstes Denken Peripheres Nervensystem: bestehend aus 12 Hirnnerven, 31 Spinalnerven (8 zervikale, 12 thorakale, 5 lumbale, 5 sacrale, 3-5 coccygeale), liegt außerhalb des Schädels/Rückenmarks; verbindet das ZNS mit den Organen mittels durch den Körper ziehender Nerven, die Rückenmarks-/Hirnnerven bilden sympathische und parasympathische Nerven (die meisten Organe enthalten beide Fasern)
Funktionelle Einteilung	Willkürliches (= animales, somatisches: Skelettmuskulatur) Nervensystem: weiter unterteilt in ein motorisches (Motorik) und ein sensibles Nervensystem (Reizwahrnehmung); Aufgaben: Verarbeitung von Reizen Unwillkürliches (autonom, vegetativ: innere Organe, glatte Muskulatur, Drüsen) Nervensystem: weiter unterteilt in Sympathikus, Parasympathikus und enterisches Nervensystem, Aufgaben: steuert Organfunktionen, verantwortlich für die Homöostase Enterisches Nervensystem: Geflechte vegetativer (unbewusst wirkender) Nerven in der Darmwand, deren Aufgabe es ist die Darmtätigkeit zu steuern (arbeitet meist autonom (selbstständig), wird aber auch vom Sympathikus/ Parasympathikus beeinflusst): Meissner-Plexus (in der Submucosa, steuert die Darmdrüsen), Auerbach-Plexus (in der Muskularis-Schicht, steuert die Mobilität/Peristaltik) Parasympathikus: dient dem Körper zu Regeneration/Aufbau von Energiereserven Sympathikus: der Körper wird in erhöhte Leistungsbereitschaft versetzt
Aufbau	Gehirn (Cerebrum) Rückenmark(Medulla spinalis) Nerven (Nervi) Ganglien (Ganglia)
Aufgaben	Aufnahme/Verarbeitung/Speicherung/Aussendung von Reizen/ Informationen Regelung der Leistungen aller Organsysteme (zusammen mit dem Hormonsystem) Verarbeitung/Entstehung von Emotionen, Gedanken, Träumen Umbau von mechanischen/chemischen/thermischen Reizen in elektrische Impulse
Schutzeinrichtungen	Knochen: Schädelknochen, Wirbelkörper Hirn-/Rückenmarkshäute Liquorräume
Erkrankungen	Morbus Parkinson Multiple Sklerose Amyotrophe Lateralsklerose
Bilder	https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/1c/TE-Nervous_system_diagram-de.svg/350px-TE-Nervous_system_diagram-de.svg.png

Merke

Die Leber, Lungengewebe und Knochenmark sind Organsysteme, die nicht vom Nervensystem gesteuert werden.

Merke

Die Gesamtdurchblutung des Gehirns ist konstant, die Durchblutung der einzelnen Hirnareale ist von deren Aktivität abhängig.