Schmerzleitung (Nozizeption)

Die Schmerzen müssen zur Weiterverarbeitung im Gehirn ankommen.

Nervenfasern

Typ A- Fasern: mechanisch-thermisch, myelinisiert (mit Myelin umwickelt), schnell, sofortige Reaktion
Typ C-Fasern: thermisch-mechanisch-chemisch, nicht myelinisiert (nicht mit Myelin umwickelt), langsam, diffus (keine genaue Schmerzlokalisation)

Ablauf

eine Verletzung des Gewebes löst die Freisetzung von ATP, Sauerstoff-Radikalen, Kalium-Ionen, Protonen und Arachidonsäure aus
die von den geschädigten Zellmembranen freigesetzte Arachidonsäure wird in Prostaglandin und Kinin wird in Bradykinin umgewandelt
die Mastzellen setzten Histamin frei
diese Entzündungsmediatoren erweitern vor Ort die Blutgefäße (=> Ödem)
es kommt dadurch zu einem Schmerzreiz, der von den Schmerzrezeptoren im Gewebe aufgenommen wird
Weiterleitung der peripheren Reizmeldung über Nervenfasern zum Rückenmark
Verarbeitung der Schmerzen
- 1. im Rückenmark: kann der Schmerz über Reflexe verarbeitet werden (=> Schutzreflex: die Schmerzen werden im Rückenmark beantwortet, ohne ins Großhirn zu gelangen)
- 2. im Großhirn: der Impuls wird über den Vorderseitenstrang des Rückenmarks weitergeleitet zum Gehirn (v.a. zum Thalamus und der Großhirnrinde)
  - im limbischen System: wird der Schmerz emotional (gefühlsbestimmt) bewertet
  - in der Hirnrinde (Kortex): wird der Schmerz bewusst (gewollt) wahrgenommen
Hemmsysteme: können die Weiterleitung ans Gehirn verringern oder unterdrücken, unterbrechen die Schmerzen (z.B. bei der Flucht)
Regulierung der Schmerzleitung im Gehirn durch: Endorphine, Serotonin