Großhirn (Telencephalon)

Endhirn, Cerebrum; es bildet den größten Teil des Gehirns (1- 10 Milliarden Neurone), bedeckt die anderen Gehirnanteile von oben und gilt als der Sitz der höheren geistigen Funktionen, steuert Bewegungsabläufe und verarbeitet Sinneseindrücke.

Großhirn
1 = graue Substanz
2 = weiße Substanz
3 = Balken (Corpus callosum)

Allgemein	bildet den größten Teil des Gehirns (85% der Hirnmasse) ist die äusserste Schicht des menschlichen Gehirns gehört zum zentralen Nervensystem besitzt eine große Anzahl an Nervenzellen (20- 23 Milliarden) die Oberfläche ist stark gefurcht (dient der Oberflächenvergrößerung): Furchen (Sulci) und Windungen (Gyri) besteht aus 2 Hälften (re./li. Hemisphäre): von einem tiefen Einschnitt (Fissura longitudinalis cerebri) getrennt
Einteilung	Großhirnrinde (Cortex cerebri, Hirnmantel): besitzt Hirnwindungen (Gyri) und Furchen (Sulci), Verbände von Nervenzellen, die mit ähnlicher Funktion zu Rindenfeldern zusammengefasst werden Großhirnmark: besitzt weiße Substanz (innen liegend, enthält die Nervenfasern; verantwortlich für die Informationsweiterleitung und Kommunikation der Nervenzellen untereinander) und Gliazellen subkortikale Kerne: Basalganglien Balken (Corpus callosum): verbindet die beiden Hemisphären
Gliederung	Untergliederung jeder Hemisphäre in 4 Hauptlappen: Stirnlappen (Lobus frontalis), Scheitellappen (Lobus parietalis), Schläfenlappen (Lobus temporalis) und Hinterhauptslappen (Lobus occipitalis) Einteilung nach Brodmann: in 52 Areale
Lage	Schädelhöhle
Nachbarschaft	oben (kranial): Schädeldach unten (kaudal): vordere/mittlere Schädelgrube
Aufgaben	Übergeordnetes Zentrum des zentralen Nervensystems. Sitz des Bewusstseins: aller bewussten Empfindungen, Handlungen (Sprache, Schrift), Bewegungen, Gedächtnis/Erinnerungen Sitz aller höheren intellektuellen Fähigkeiten koordiniert motorische/sensible Bewegungsabläufe (Emotionen)
Sensible Bahnen	Aufsteigende Bahnen von der Peripherie (Körfperferne) über das Hinterhorn des Rückenmarks zum Thalamus. protopathische (mit Bedrohung der Vitalzeichen) Sensibilität: Schmerz, Temperatur, grobes Druck-/ Tastempfinden epikritische (exakte Erkennung sensibler Reize) Sensibilität: feines Druck-/Tastempfinden, Lage-/ Vibrationsempfinden propriozeptive (Wahrnehmung aus dem eigenen Körper) Sensibilität: Lageempfinden
Gebiete	Primärgebiete: hier beginnen oder enden die spezifischen Projektionsfasern; Informationen werden hier abgebildet aber nicht verarbeitet; reagieren auf einzelne Sinnesmodalitäten (z.B. Sehen) oder steuern Willkürbewegungen Sekundärgebiete: umgeben die Primärgebiete, reagieren auf mehr als eine Sinnesmodalität (Gruppentypen der Sinnesempfindungen: Schmecken, Hören, Sehen, Fühlen, Riechen) ; dienen der Informationsverarbeitung Assoziationsgebiete: verbinden mehrere motorische oder sensible Gebiete, Weiterverarbeitung der Informationen und Abgleich von verschiedenen Informationen (Denken, Wissen, erworbene Fertigkeiten)
Assoziationsgebiete	Verbindung verschiedener motorischer und sensorischer Rindenfelder. dienen der Zusammenführung und weiteren Verarbeitung von Sinneseindrücken und motorischen Handlungen linke Hemisphäre: (zu 80-90 % dominant): Sprache, Zahlenkenntnis, logisches Denken, Sprechen, Schreiben rechte Hemisphäre: Kreativität, künstlerische Begabung, Gedächtnis, Musik, räumliche Vorstellung Zentren im Stirnlappen: Kontrolle über Emotionen, Sozialverhalten, Sprachzentrum (Broca), Koordination von Gelenk-/ Augenbewegungen/ Sprechmuskeln Zentren im Scheitellappen: Erkennung eines Reizes und Zuordnung zu einem bestimmten Gebiet Zentren im Hinterhauptslappen: Abbildung und Verarbeitung von visuellen Informationen Hörzentrum
Versorgung	Arterien: Arteria carotis interna: geht über in die Arteria cerebri media, die sich in die 2 Arteriae cerebri anteriores aufteilt (beide sind mit der Arteria communicans anterior verbunden) Arteria vertebralis: schlängelt sich durch die 6 Halswirbeln und durch das Foramen occipitale magnum, geht über in die Arteria basilaris und dann in die Arteriae cerebri posteriores, die sich untereinander mit der Arteria cerebri media und der Arteria communicans posterior verbinden Venen: die oberflächliche Hirnvenen leiten das Blut in die Hirnsini ab, in denen es von den Venae superiores/inferiores cerebri weitergeleitet wird zu Vena interna cerebri
Erkrankungen	Apoplex Meningitis Enzephalitis Epilepsie Hydrozephalus
Bilder	http://ueberflieger.qoalu.com/wp-content/uploads/2011/03/GROSSHIRN_Abb-2.jpg http://lernen-erziehen.de/Optimierung%20Faktenlernen/Gehirn/Gehirn-Dateien/image018.gif

Überblick

Großhirnrinde