Gehirnwasser (Liquor cerebrospinalis)

Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit; Flüssigkeit, die sich in den Hohlräumen des Gehirns und im Subarachnoidalraum (ca. 150 ml) befindet, es werden pro Tag 500 ml Liquor gebildet.

Allgemein	helle, farblose, klare Flüssigkeit protein-/zellarm (4 Zellen pro µl) Glukosegehalt unterhalb des Blutserums (2,7 – 4,8 mmol/l) Zellen: Leukozyten, Monozyten pro Tag werden 500 – 700 ml Liquor gebildet (muss vom Körper wieder jeden Tag resorbiert werden) zirkulierende Menge: ca. 120 – 200 ml der ständig produzierte Liquor muss immer wieder resorbiert werden damit kein Überdruck entsteht umspült das Gehirn und das Rückenmark
Einteilung	innere Liquorräume: Ventrikelsystem (4 Ventrikeln, Aquädukt), Volumen ca. 30 ml äußere Liquorräume: Subarachnoidalräume des Gehirns und des Rückenmarks, Zisternen (zwischen Arachnoidea und Dura mater), Volumina ca. 70- 100 ml
Zusammensetzung	Wasser Eiweiß Elektrolyte Glukose (weniger als das Blut) Leukozyten Harnstoff
Bildung	im Adergeflecht (Plexus choroideus, einer Ausstülpung der Pia mater) der Hirnventrikel (durch Ultrafiltration des Blutes)
Abfluss	im Schädelraum: über die Arachnoidalzotten (Granulationes arachnoideales), und von dort in die Venen im Rückenmark: am Abgang der Spinalnerven (Nervenwurzeln: Radix spinalis) über die weiche Hirnhaut, und von dort in die Venen ein weiterer Teil fließt entlang der Hirn- und Spinalnerven in die Peripherie (Körperferne) und wird dort vom Lymphsystem aufgenommen
Aufgaben	Schutz vor Stoß, Druck und Reibung Verzögerung von ruckartigen Bewegungen Ernährung Gehirn und Rückenmark und deren Nervenzellen Abtransport von Stoffwechselprodukte Wärmeschutz und Temperaturausgleich Gewichtsreduktion des Gehirns Ursprung der Perilymphe
Verlauf	Bildung in den Hirnventrikeln (Seitenventrikeln) gelangt über das Foramen interventriculare in den 3. Ventrikel danach über das Aquädukt in den 4. Ventrikel von dort fließt er in den Zentralkanal des Rückenmarks und über seitliche Öffnungen (Foramina Luschkae) in den äusseren Liquorraum (Subarachnoidalraum) hier wird er durch die Arachnoidalzotten resorbiert und über die Venen abtransportiert ein kleiner Teil geht entlang der Hirn-/Spinalnerven in die Peripherie (Körperferne) um über das Lymphsystem aufgenommen zu werden
Hirnventrikel	4 Ventrikel, die untereinander in Verbindung sind, entstehen als Ausstülpungen der Pia mater: Seitenventrikel (1./2.): 2 Stück, sind über die Zwischenkammerlöcher in Verbindung mit dem 3. Ventrikel: im Zwischenhirn, hat Verbindung über das Aquädukt mit dem 4. Ventrikel: Verbindung mit dem Subarachnoidalraum durch die Foramina Luschkae und das Foramen magendii
Erkrankungen	Hydrocephalus
Bilder	https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/6d/1317_CFS_Circulation.jpg http://fblt.cz/wp-content/uploads/2013/12/Kapitola-12-12-ENG-01.jpg

Übersicht