Physiologie
Schmerzform

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Schmerzform

Somatischer Schmerz

Vorkommen: Wird empfunden bei Verletzungen der Haut, Schleimhaut, Muskulatur, Knochen, Gelenken, Bindegewebe.

  • Unterscheidung: in Oberflächenschmerz (Haut), und Tiefenschmerz
  • Oberflächenschmerz (Haut): kurz, hell, scharf, gut lokalisierbar, schnell wieder abklingend
  • Oberflächenschmerz (Bindegewebe, Muskulatur, Knochen, Gelenke): diffus, dumpf, brennend
  • Begleitsymptome: Schmerzverstärkung durch Bewegung (=> Schonhaltung, Vermeidung von Bewegung)
Neuralgischer Schmerz Vorkommen: bei Verletzungen oder Entzündungen von Nervenfasern/-bahnen (z.B. bedingt druch einen Bandscheibenvorfall, Trigeminusneuralgie, Phantomschmerzen).

  • Schmerzempfindung: quälend, plötzlich, heftig, „blitzartig“, einschießend
  • keine spezielle Lokalisation, projizierte, ausstrahlende Schmerzen (=> bei Bandscheibenschäden ziehen z.B. die Schmerzen bis ins Bein)
Viszeraler Schmerz
(Eingeweide-/ Organschmerz)
Vorkommen: bei Störungen der glatten Muskulatur (z.B. bei Spasmen, Gallenkolik), Dehnung von Hohlorganen (z.B. beim Magenulcus), Durchblutungsstörungen, Entzündungen in der Wand/ Lumen von Organen (z.B. beim Blinddarm).

Parietaler Schmerz Vorkommen: aussgehend von der Bauchdeckenwand; die Nervenfasern haben eine direkte Verbindung zum Rückenmark.

  • Schmerzempfindung: stechend, bohrend, gut lokalisierbar, Abwehrspannung
Psychogener Schmerz Vorkommen: bei zugrunde liegender psychosomatischer (Wechselwirkung zwischen Psyche und Körper) Erkrankung (=> die psychische Konflikte können nur durch Schmerzäußerung verarbeitet werden).

  • ohne organische Ursachen: es werden psychische Konflikte verarbeitet
Akuter/chronischer Schmerz
  • akut: gut lokalisierbar
  • chronisch: Schmerzen über 6 Monate, oder häufig wiederkehrend, nicht gut lokalisierbar, oft ist die Psyche mitbeteiligt, schwer zu ertragen, zermürbend
Übertragener Schmerz Vorkommen: die Schmerzen von inneren Organe werden auf bestimmte Dermatome der Haut oder Muskeln projiziert.

 

Begriffe
Agnosie

Störung des Erkennens trotz intakter Wahrnehmung:

  • akustisch: hören von Geräuschen aber keine Zuordnung
  • optisch: können Gesehenes nicht identifizieren (erkennen)
  • taktil: können Gegenstände nicht dreidimensional erfassen)
Agonie Zustand zunehmender Einschränkung der lebenswichtigen Körperfunktionen
Alexie Leseunvermögen: Wörter oder Einzelbuchstaben werden nicht erkannt
Aphasie zentrale Sprachstörung (Wortfindungsstörung, minderes Sprachverständnis)
Analgesie Schmerzunempfindlichkeit
Ataxie Störung der Bewegungsabläufe
Hypästhesie Verminderte Empfindungen
Hyperästhesie Vermehrte Empfindungen (Überempfindlichkeit)
Parästhesie Subjektive (von der eigene Erfahrung geprägte) Missempfindungen (Z.B. Kribbeln, Brennen usw.)

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