Anatomie
Haut

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Haut

Cutis, Derma: die Haut ist mit 1,5-2 m2 Oberfläche das größte menschliche Organ und macht ca. 16 % des Körpergewichtes aus. „Spiegel innerer Krankheiten“. Sie ist sehr widerstandsfähig gegenüber mechanischen und chemischen Schädigungen. Bei geringfügigen Verletzungen (1/10 der Fläche) kann es aber schon zu lebensgefährlichen Situationen kommen (die meisten anderen Körperorgane zeigen bei einer solchen Schädigung kaum messbare Funktionsausfälle).

Haut
1 = Oberhaut
2 = Lederhaut
3 = Unterhautgewebe
4 = Muskulatur
5 = Fettgewebe

 

Allgemein
Schichten
Formen
  • Leistenhaut: feine, parallele Furchen, haarlos, charakteristisch für jeden einzelnen Menschen,  v.a. an der Handflächen/Fußsohlen, sollen die Haut griffsicherer machen
  • Felderhaut: dreieckig, bestückt mit Haaren/Schweißdrüsen, bedeckt die übrige ganze Körperoberfläche
Hautfarbe Hängt ab von:


Abnorme Hautfärbung:

Aufgaben
  • Schutzfunktion und Abgrenzung nach außen: mechanisch, chemisch, physikalisch (Strahlen), thermisch; verhindert das  Eindringen von Mikroorganismen (Krankheitserreger), Schutz vor UV-Strahlen
  • SinnesorganDruckrezeptoren, Temperaturrezeptoren, Schmerzrezeptoren, Tastrezeptoren (Berührung, Vibration, Kälte, Wärme, Schmerzen, Druck); melden Gefahren und veranlassen den Körper auf diese zu reagieren
  • Regulation des Wasserhaushaltes:
    • Aufrechterhaltung des Hautturgors (Spannung)
    • verhindert die Austrocknung der Haut
    • physiologische Wasserverdunstung über die Haut (Schweiß ca. 0,5 Liter pro Tag)
    • es wird aber auch verhindert dass (z.B. beim Baden) Wasser in die Haut eindringt (=> Verdünnung der Körpersäfte)
  • Regulation der Temperatur (Isolation gegenüber Hitze/Kälte): mittels
    • Reflexion (Abstrahlen von Licht), Blutaustausch
    • Erweiterung/Verengung der Hautgefäße (v.a. in der Lederhaut; Engstellung/ Reduktion der Körperoberfläche: Frieren in Form von „Gänsehaut“, Weitstellung, Wärmeabgabe, sichtbar durch Rötung)
    • Schweißproduktion (Kühlung)
    • Fettgehalt der Haut
  • AbwehrorganZellen der spezifischen Abwehr, kompakte Hornhaut (Bakterien können nur eindringen wenn die Haut verletzt wird), saure Hautoberfläche
  • Fettspeicher (Energiespeicher): in der Subcutis (v.a. im Bereich des Abdomens), Energie bei ungenügender Nahrungsaufnahme
  • Ausscheiden von: Salzen, Wasser usw.
  • Aufnahme von: fettlöslichen Vitamine, Sauerstoff, Kohlendioxid
  • Kommunikationsorgan: Erblassen, Erröten, Schwitzen
  • Herstellung: von Vitamin D unter UV-Bestrahlung
Versorgung
Erneuerung der Haut
  • durch Zellteilungen in der Basalschicht werden immer wieder Hautzellen neu gebildet und nach oben (außen) abgegeben
  • sie wandern von dort in Richtung Hautoberfläche (Hornschicht), dabei werden Zytoplasma, Zellkern und die Zellorganelle durch Kreatin (Hornstoff) ersetzt
  • bei Ihrer Wanderung verlieren sie ihre einst würfelförmige Form bis nur noch flache abgestorbene Epithelzellen vorhanden sind
  • die verhornten Zellen werden an der Oberfläche durch Beanspruchung (Kleidung, Arbeit) abgerieben und durch neue von innen kommende Hornschichten ersetzt
  • hängen mehrere abgestorbener Zellen aneinander, so kommt es zur Schuppenbildung
  • diese ganze Wanderung dauert ca. 30 Tage
  • deshalb heilen auch Wunden, die nur die Oberhaut betreffen, ohne Narben ab
Stoffwechsel
  • die Haut besitzt einen langsamen Stoffwechsel, weshalb eine kurz andauernde Unterbrechung der Blutversorgung besser toleriert wird, als dies bei einzelnen anderen Körperorganen der Fall ist
  • bei längerer Dauer der Unterbrechung der Blutzufuhr kann es zum Zelluntergang kommen (Nekrosen, Ulcus)
Erkrankungen
Bilder

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