Thymus (Bries)

Ein zweilappiges Gewebegerüst im oberen Mediastinum, das die Prägung der T-Lymphozyten als Aufgabe hat, bildet sich nach der Pubertät zurück und wandelt sich somit zu einem Fettkörper um.

Thymus
1 = Herzbeutel (Perikard)
2 = Thymus (Breis)
3 = herznahe Venen

Allgemein	gehört zu den primär lymphatischen Organen Teil des Immunsystems besteht aus 2 asymetrischen (ungleichen) Lappen Wachstum: bis zur Pubertät (größte Ausdehnung, bis 50 g) Rückbildung: nach der Pubertät (Verkleinerung) und Umwandlung zum Fettkörper
Lage	im oberen Mediastinum (hinter dem Sternum) auf der Herzbasis reicht oft bis in den Hals hinein (nahe der Schilddrüse)
Nachbarschaft	ventral (vorne):Brustbein (Sternum) dorsal (hinten):Herzbeutel (Perikard), Aortenbogen, Vena cava superior, Venae brachiocephalicae lateral (seitlich): Pleura mediastinalis, Pleura parietalis
Aufbau	Kapsel: dichtes kollagenes Bindegewebe, von ihm ziehen Scheidewände in die Tiefe, die die Lappen in Läppchen aufgliedern Lappen (Lobi): 2 Stück, asymmetrisch, in kleine Läppchen (Lobuli) unterteilt Gewebegerüst aus Retikulumzellen unterteilt in zentrales lymphozytenarmes Mark (Blutgefäße, Kapillare): zellarm mit aus Retikulumzelle bestehenden Hassall-Körperchen, Lymphoblasten, Lymphozyten, hier werden die Lymphozyten geprägt und differenziert (Helfer-/ Suppressor-/ Killerzellen) bevor sie ins Blut abwandern periphere lymphozytenreiche Rinde (Cortex):zellreich mit reichlich ausgeprägten T-Lymphozyten, hier vermehren sich die Lymphozyten, wandern dann ins Mark
Zellarten	T-Lymphozyten Thymusepithelzellen: helfen bei der Reifung der T-Lymphozyten Makrophagen: bauen nicht funktionstüchtige T-Lymphozyten ab
Aufgaben	Die T-Lymphozyten werden im roten Knochenmark gebildet und gelangen über den Blutweg in den Thymus. Prägung/Reifung der T-Lymphozyten: lernen körpereigene von fremden Lymphozyten zu unterscheiden, gelangen dann über das Blut zu den sekundären lymphatischen Organen (Lymphknoten, Milz, Mandeln) => Vermehrung, reifen zu T-Helferzellen, T-Suppressorzellen und Killerzellen heran Produktion der Thymusfaktoren (Thymopoetin I/II und Thymosin): steuern die Reifung der T-Lymphozyten in den Lymphknoten, bei Mangel: immunologische Störungen
Wanderung der T-Lymphozyten durch die Milz	vom Knochenmark kommend gelangen die T-Lymphozyten über das Blut in die Thymusrinde in der Thymusrinde teilen sie sich und werden immer kleiner und weiter in Richtung Thymusmark verschoben (bekommen hier ihre Antigenrezeptoren) vom Thymusmark gelangen die voll ausgebildeten T-Lymphozyten in die Venolen und von dort weiter in den Blutkreislauf im Blutkreislauf werden sie auf den ganzen Körper verteilt und dringen danach in die sekundären lymphatischen Organe ein
Hormone	Hemmung: durch weibliche/männliche Geschlechtshormone, Glucokortikoide (anhaltender Stress vermindert die Lymphozyten => Infektanfälligkeit) Förderung: durch Wachstumshormone
Versorgung	Arterien:Arteriae thoracicae internae Venen:Vena brachiocephalica sinistra oder Venae thoracicae internae Lymphe: entlang der Arterien, Trachealbifurkation, untere Halslymphknoten Nerven: Nervus sympathikus (Halsganglien)
Bilder	https://beyondthedish.files.wordpress.com/2014/08/thymus-location.jpeg