Regulation der Organdurchblutung

Abhängig vom Druck am Organ und vom Strömungswiderstand im Organ.

Anpassungs-mechanismus	Die Regelung erfolgt über die Anpassung des Gefäßwiderstandes. bei wechselnden Blutdruck: Anpassung des Durchmessers der Widerstandsgefäße für einen konstanten (gleichbleibenden) Blutfluss bei konstanten Blutdruck: Anpassung des Durchmessers der Widerstandsgefäße für einen veränderten Bedarf der Organe
Lokale Steuerung	Im Organ selbst ablaufende Durchblutungsregulation. metabolisch: durch Sauerstoff-/CO₂-Drücke, pH, Kalium, HPO₄(Hydrogenphosphat), ADP-/AMP (Adenosinmonophosphatkonzentration), Adenosin-Konzentration; vermehrt anfallende Substanzen werden schnell abtransportiert, verbrauchte Stoffe ersetzt Anstieg der Durchblutung (Vasodilatation): Anstieg von Kohlendioxid, Laktat, Kalium, HPO₄, ADP, AMP, Osmolarität; Reduktion von Sauerstoff, pH-Wert chemisch: vasoaktive (gefäßaktive) Substanze, die am Endothel der Blutgefäße angreifen und dort eine Vasodilatation auslösen (Substanzen: NO (Stickstoffmonoxid), Endothelin, Prostaglandin) mechanisch: die Durchblutung wird über die Gefäßmuskulatur geregelt. Durch eine Erhöhung des Blutdrucks wird das Gefäß gedehnt, die Gefäßmuskulatur zieht sich zusammen, wodurch die Durchblutung sinkt
Zentrale Steuerung	nerval: über das vegetative Nervensystem; über α₁-Rezeptoren kommt es zur Vasokonstriktion, über β₂-Rezeptoren zur Dilatation der Blutgefäße hormonell: Adrenalin, Noradrenalin, Angiotensin II
Gehirn	Durchblutung: pro Minuten fließen 750 ml Blut durch das Gehirn (15% des Herzzeitvolumens), nicht alle Hirnregionen werden gleich stark durchblutet (die graue Substanz/aktive Hirnareale stärker als die weiße Substanz) Regulierung der Durchblutung: über Kalium (mittels Aktionspotential), H⁺ (=> Sauerstoffbedarf), Adenosin (=> Energieverbrauch), NO (Stickstoffmonoxid), pCO₂-Erhöhung, Blutdruckerniedrigung
Herz	Durchblutung: in Ruhe 5% des Herzzeitvolumens (kann unter Belastung um das 4-5fache gesteigert werden), während der Systole wird die Durchblutung im linken Ventrikel stark vermindert, die der rechten Kammer bleibt konstant (gleichbleibend) Regulierung der Durchblutung: durch: H⁺(Wasserstoff), Kalium, Kohlendioxid, Natrium, Prostaglandin, Sympathikus, Adrenalin, Noradrenalin, Angiotensin II, Blutdruck
Lunge	Durchblutung: einzigstes Organ durch das das gesamte Herzzeitvolumen strömt, niedriger Druck (10-15 mmHg) durch geringen Strömungswiderstand Regulierung der Durchblutung: steigt der Druck in den Gefäßen dehnen sie sich (im Gegensatz zu den Körpergefäßen) aus und durch eine Durchblutungssenkung kommt es zu einer Vasokonstriktion der Druck wird im Lungenkreislauf konstant gehalten (selbst bei erhöhter körperlicher Belastung) großen Anteil am Lungenkreislauf hat der hydrostatische Druck: im Stehen werden die oberen Lungenabschnitte nur wenig durchblutet, das ändert sich aber bei körperlicher Belastung, womit dann eine größere Fläche für den Gasaustausch zur Verfügung steht sinkt der pO₂ während der Einatmung (z.B. in hohem Gebirge), so kontrahieren sich (ziehen sich zusammen) die Blutgefäße => nur wenige Abschnitte werden gut durchblutet, die aber der Luft genügend Sauerstoff für den ganzen Körper entziehen können (Cave: der Druck im Lungenkreislauf nimmt dabei rapide zu, weshalb Flüssigkeit ins Interstitium austreten kann => Höhenödem)
Niere	Durchblutung: 20-25% des Herzzeitvolumens (1- 1,2 l Blut/Min.) Regulierung der Durchblutung: Noradrenalin, Dopamin, Angiotensin II, Serotonin, ANP, Stickstoffmonoxid
Leber	Durchblutung: 30% des Herzzeitvolumens (1,5 l Blut/Min.) Regulierung der Durchblutung: bei vermehrter Pfortaderdurchblutung kontrahieren sich (ziehen sich zusammen) die arteriellen Gefäße (=> die Gesamtdurchblutung sinkt)
Skelettmuskulatur	Durchblutung: in Ruhe 15% des Herzzeitvolumens (0,75l Blut/Min.), kann aber bei körperlicher Arbeit um das 20fache gesteigert werden Regulierung der Durchblutung: in Ruhe schwach durchblutet, bei körperlicher Arbeit wird die Durchblutung über lokale (örtliche) chemische/metabolische Faktoren (Kalium, Osmolarität, Laktat, NO (Stickstoffmonoxid), pO₂) gesteigert bei Anspannungen/Emotionen wird die Durchblutung nerval gesteuert (β₂-Rezeptoren bewirken eine Vasodilatation, α₂-Rezeptoren eine Vasokonstriktion, ebenso Adrenalin, Noradrenalin)
Haut	Durchblutung: in Ruhe 10% des Herzzeitvolumens, stark abhängig von der Temperatur (Anstieg der Durchblutung bei Wärme, Abfall bei Kälte) Regulierung der Durchblutung: Akren/distale Extremitäten: werden durch den Sympathikus beeinflusst (α₂-Fasern => Kontraktion (Zusammenziehung) der Gefäßmuskulatur) proximale Extremitäten/Rumpf: Vasodilatation durch Bradykinin Wärme bei körperlicher Ruhe: die Haut wird stärker durchblutet, der Rückstrom zum Herzen vermindert (=> Blutdrucksenkung) Wärme bei körperlicher Arbeit: Dilatation der Hautgefäße (=> Belastung für den Körper, da für die Muskelarbeit weniger Blut zur Verfügung steht) Kälte: die Haut wird weniger durchblutet, die Gefäße ziehen sich zusammen