Schluckakt

Schluckvorgang, Schlucken; das Schlucken ist nur teilweise willkürlich steuerbar, die Koordination der Einzelschritte erfolgt reflektorisch, es sind mehrere Muskeln im Mund-/Rachen- und Halsbereich dazu von Nöten, er dient dem Transport der Nahrung und des Schleims von der Mundhöhle in den Magen.

Allgemein	1000 bis 3000 Schluckakte werden pro Tag durchgeführt es werden bis zu 26 Muskelpaare dafür gebraucht die Koordination (Aufeinander Abstimmung) obliegt dem Hirnstamm gehört zu den Fremdreflexen beteiligte Nerven (entspringen C1-C3): Nervus glossopharyngeus, Nervus hypoglossus, Nervus facialis, Nervus trigeminus, Nervus vagus es wird pro Bissen 20 g wässriger Nahrungsbrei oder 40 ml Flüssigkeit aufgenommen die Passagezeit durch den Ösophagus beträgt 8- 20 Sekunden
Voraussetzungen	der Nasenrachenraum muss verschlossen werden die Trachea muss in Höhe des Kehlkopfdeckels verschlossen werden die Speiseröhre muss sich öffnen
Vorgang	Orale Vorbereitungsphase: im Mund wird die Nahrung gekaut (zerkleinert), mit Speichel aus den Mundspeicheldrüsen vermischt (=> verbesserte Gleitfähigkeit) und durch die Zunge zu einem schluckfähigen Bissen geformt Orale Transportphase: der schluckfähige Bissen (Bolus) wird von der Zunge in den Rachen geschoben (geschieht willkürlich durch den Musculus hyoglossus und den Musculus styloglossus) Pharyngeale Trasportphase: dadurch wird ein unwillkürlicher Schluckreflex ausgelöst: bei Berührung des Rachens werden durch Mechanorezeptoren Signale weiter an den Hirnstamm geleitet der weiche Gaumen hebt sich reflektorisch nach hinten oben, die Rachenmuskulatur (Musculus levator veli palatini, Musculus tensor veli palatini, Musculus constrictor pharyngis superior) zieht sich zusammen, der Nasenrachenraum (Epipharynx) wird abgedichtet die Zunge drückt auf den harten Gaumen und trennt die Mundhöhle in 2 Teile (=> der Bissen kann nicht mehr zurück) der Kehlkopfdeckel verschließt die Luftröhre (=> kurzfristige Atempause) gleichzeitig hebt sich der Kehlkopf auf Zug der Mundbodenmuskulatur, der Kehlkopfdeckel wird dadurch gegen den Zungengrund gepresst (=> zusätzlicher Verschluss der Atemwege) sind die oberen und unteren Luftwege verschlossen, zieht sich die Schlundmuskulatur zusammen und erhöht den Innendruck im Rachenraum (=> Öffnung der Speiseröhre) die Rachenmuskulatur befördert den Bissen in die Speiseröhre Ösophageale Transportphase: der obere Schließmuskel der Speiseröhre schließt sich die Atemwege werden geöffnet der Speisebrei rutscht in den Magen: dieser Vorgang wird durch die Peristaltik in der Speiseröhrenmuskulatur unterstützt (=> ein Bissen kann auch im Kopfstand in den Magen gelangen) der Mageneingang öffnet sich und schließt sich danach sofort wieder, wenn der Speisebrei im Magen ist
Fehlerhaftes Schlucken	Verschlucken: Stoffe gelangen in die oberen Atemwege und werden durch Husten wieder herausbefördert Aspiration: Stoffe gelangen in die unteren Atemwege und können nicht mehr aus diesen herausbefördert werden (=> Verlegung der Atemwege)
Ventile im Mundrachenraum	weicher Gaumen: verschließt den oberen Rachenraum Kehlkopfdeckel: verschließt die unteren Luftwege
Aufgaben	Beförderung von Nahrung und Schleim in den Magen Reinigung der Speiseröhre
Erkrankungen	Schluckstörung
Bilder	http://dysphagie-therapie.info/einfuehrung/schluckakt-funktionell/ https://www.youtube.com/watch?v=V0Yef0-Yluk https://www.youtube.com/watch?v=PjGKos8TVG0 http://www.tk.de/rochelexikon/pics/a34578.000-1_big.gif