Anatomie
Speiseröhre

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Speiseröhre (Ösophagus)

Ein 25-30 cm langer, daumendicker, dehnbarer Schlauch (passt sich der Form des Speisebreis an), der den Rachen mit dem Magen verbindet und dem Transport der Speisen dient (keine Verdauung). Er ist nicht mit dem Zwerchfell verwachsen, seine Lichtung passt sich den Atembewegungen an (bei der Einatmung verengt er sich).

Allgemein
  • der Abstand von der vorderen Zahnreihe bis zum Beginn des Ösophagus beträgt ca. 15 cm
  • lagert sich dem linken Herzvorhof an
  • tritt über ein Loch im Zwerchfell (Hiatus ösophageus) in den Bauchraum ein (hat die Wirkung eines Sphinkters: Schließmuskels)
  • Fixationspunkte: kranial (kopfwärts) im Bereich des Krikoids und kaudal (bauchwärts) am Durchtritt durch das Zwerchfell
Einteilung
  • Halsteil (Pars cervicalis): 8 cm lang, zwischen Kehlkopf und Eintritt in den Thoraxraum, liegt dort in der Medianebene
  • Brustteil (Pars thoracica): 16 cm lang, zwischen den Eintritt in den Thoraxraum und dem Durchtritt durch das Zwerchfell, wird durch die Aorta und den linken Herzvorhof nach rechts verdrängt
  • Bauchteil (Pars abdominalis): 1-3 cm lang, zwischen dem Hiatus ösophageus (Durchtritt durch das Zwerchfell) und dem Mageneingang
Lage
Nachbarschaft
Aufgaben
  • Beförderung des Speisebreis in den Magen (durch aktives Schlucken der Nahrung wird diese in die Speiseröhre gepresst wodurch sie sich öffnet, die Schwerkraft alleine reicht dazu nicht aus, 10 Sekunden)
Aufbau der
Schleimhaut
Unterschied zu anderen Abschnitten des Magen-Darm-Traktes: mehrschichtiges unverhorntes Plattenepithel, mehr Kollagenfasern, muköse (zähflüssige) Drüsen, Längsfalten in der Schleimhaut, quergestreifte Muskulatur am oberen Drittel des Ösophagus

Transport des Speisebreis
  • Peristaltik: durch Zusammenziehen der Längsmuskulatur des Ösophagus (der Speisebrei ist in diesem Abschnitt eingetreten) wird ein Anschnitt kürzer aber zugleich das Lumen auch breiter, oberhalb der Erweiterung zieht sich die Ringmuskulatur zusammen, verkleinert somit das Lumen (damit kann der Speisebrei nicht mehr zurückfließen), unterhalb der Erweiterung ist der Ösophagus, wie immer in Ruhe/ohne Inhalt entspannt (die Ösophaguswände liegen hier nebeneinander), die Kontraktionswelle verläuft vom Speiseröhreneingang zum Magen (somit kann man auch im Liegen essen).  Soll dieser Mechanismus ausgeschaltet werden (Erbrechen) braucht es sehr starke Kräfte dafür.
  • Schwerkraft: bei Eintritt in den Ösophagus und aufrechter Haltung fällt der Speisebrei gleich durch bis zum Magen. Wird begünstigt da meist das Lumen des Brustteils des Ösophaguses,  infolge von verschluckter Luft, offen steht
Versorgung
Erkrankungen
Bilder

 

Merke
Starkes Erbrechen führt zu einem Verlust von großen Mengen an Säure und Flüssigkeit.
Merke
Bei einer Druckerhöhung in der Pfortader (V. portae), kann es zu Ösophagusvarizen kommen.