Anatomie
Kreislauf und Blutgefäße

 Zurück zur alphabetischen Auswahl

Blutkreislauf  und  Blutgefäße

Das Kreislaufsystem wird in 3 große Abschnitte unterteilt: Arterien als Verteiler, Kapillaren (Haargefäße) als Ort des Stoffaustausches und Venen für den Rücktransport. Zusammen mit dem Herzen bildet es das Herz-Kreislaufsystem (kardiovaskuläres System). Die Regulierung der Durchblutung der Organe geschieht vor Ort durch die Regulation der Gefäßweite (Gefäßkonstriktion).

Allgemein
Aufgaben
Parameter für
Fließeigenschaften von Flüssigkeiten im Hohlsystem
  • Stromgeschwindigkeit/- stärke: der Strömungswiderstand ist umso kleiner, je größer die Druckdifferenz ist (bei Arteriosklerose nimmt durch Ablagerungen der Querschnitt der Blutgefäße ab, wodurch der Blutdruck erhöht werden muss um die Versorgung des Gewebes sicher zu stellen)
  • Druck
  • Strömungswiderstand
    • laminäre Strömung (physiologisch): an der äusseren Schicht einer Flüssigkeit fließt diese am langsamsten (die Moleküle reiben sich an der Gefäßwand und werden dadurch abgebremst); die Fließgeschwindigkeit nimmt von aussen nach innen hin zu und ist in der Mitte am schnellsten
    • turbuläre Strömung (pathologisch): die Strömungsgeschwindigkeit nimmt zur Mitte hin ab, da die Turbulenzen Energie verbrauchen (reiben sich gegeneinander); Ursachen sind scharfe Biegungen, Stenosen, Verkalkungen; es entstehen Strömungsgeräusche, die man mit speziellen Mittel (Stethoskop = Höhrrohr) hören kann (können auch manuell durch das Blutdruckmessen/ Abdrücken von Gefäßen ausgelöst werden); jede laminäre Strömung kann durch gesteigerten Strömungswiderstand in eine turbuläre übergehen
Hämodynamische Parameter der
Blutgefäße
  • Gefäßradius: wichtig für den Strömungswiderstand und die Stromstärke, kleine Veränderungen führen zu großen Veränderungen in der Durchblutungssituation; Vasodilitatoren (Nitro, Kalziumantagonisten) führen zu einer Gefäßerschlaffung und damit zur Erweiterung des Gefäßlumens => bessere Durchblutung/ Erniedrigung des Blutdrucks
  • Viskosität (Zähflüssigkeit): je höher die Viskosität, desto mehr reiben sich die einzelnen Teile innerhalb der Flüssigkeit und desto langsamer ist der Blutstrom (maßgebend daran beteiligt: Temperatur, Zusammensatzung der Flüssigkeit, Strömungsbedingungen); Einfluss auf die Viskosität haben:
  • Elastizität der Gefäße: je elastischer ein Gefäß ist desto leichter kann es seinen Durchmesser vergrößern

 

Merke
Ist der Druck im Gefäß zu hoch und/oder die Gefäßwand zu schwach kommt es zu einem Aneurysma.

Merke
Der Druck im Blutgefäß und dessen Elastizität bestimmen das Fassungsvermögen des Blutgefäßes.

Merke
Im Körperkreislauf führen die Arterien sauerstoffreiches Blut, die Venen sauerstoffarmes
Im Lungenkreislauf führen die Lungenarterien sauerstoffarmes Blut, die Lungenvenen sauerstoffreiches.