Gallenflüssigkeit (Galle)

Bilis; zähes Sekret das von den Leberzellen (Hepatozyten) gebildet und an das Duodenum abgeben wird.

Allgemein	steht keine Verdauungsarbeit an, wird die Galle in der Gallenblase gelagert und durch Wasserentzug eingedickt während der Verdauungsarbeit fließt die Galle aus der Leber (über den Ductus hepaticus communis) und aus der Gallenblase (Ductus cysticus) in den Ductus choledochus und von dort gemeinsam in das Duodenum, bei den meisten Menschen mündet der Ductus choledochu gemeinsam mit dem Ausführungsgang des Pankreas (Papilla vateri) in das Duodenum nach Gallenblasen-Operation steht keine größere Menge an Galle mehr auf einmal zur Verfügung (Mahlzeiten müssen möglichst fettarm sein, mehrere kleinere Mahlzeiten) Farbe: je nach Gallenfarbstoff gelb (Bilirubin), grün (Biliverdin), braun (stark eingedickt) Cholekinese ist die Fortbewegung der Galle in den Gallenwegen
Zusammensetzung	500ml/Tag, leicht alkalisch Wasser: 80% (dazu 20% gelöste Stoffe) Gallensäure: zur Emulgierung (Aufspaltung in kleine Tröpfen) von Fetten Gallenfarbstoffe: Bilirubin (Abbauprodukt des Hämoglobins), Biliverdin Fette: Cholesterin, Phospholipide (Lezithin) Elektrolyte: (Na+, Cl-, K+, Ca2+) Alkalische Phosphatasen Hormone Schleim (Muzine) Salze Zwischen- und Endprodukte des Stoffwechsels auszuscheidende fettlösliche Substanzen (Medikamente)
Aufgaben	Fettverdauung: Emulgierung von Fetten (kleine Fetttröpfchen) und Mitbeteiligung an der Mizellenbildung durch Zusammenlagerung von Gallensäuren aus der Galle und den Nahrungsfetten im Dünndarm Aktivierung von Enzymen: aus Pankreas und Darm (z.B.: Lipasen und Peptidasen) Ausscheidung: von fettlöslichen Stoffwechselprodukten (Bilirubin, Hormone, Medikamente, Schadstoffe, Kontrastmittel) antibakterielle Wirkung: bakterizid (Bakterien abtötend) Förderung der Aufnahme: der fettlöslichen Vitamine E, D, K, A im Darm Neutralisation der Magensäure
Aktivierung der Gallenausschüttung	Steuerung: die Gallenausschüttung wird durch das vegetative Nervensystem und durch das Gewebehormon Cholezystokinin (Pankreozymin) und durch den Fettgehalt des Nahrungsbreies gesteuert Aktivierung: sobald die Duodenalschleimhaut Kontakt mit Fett hat, wird Cholezystokinin (Pankreozymin) im Duodenum freigesetzt; dieses gelangt über das Blut zur Gallenblase, die sich daraufhin kontrahiert und Gallenflüssigkeit in den Gallengang abgibt Speicherung: steht keine Verdauungsarbeit an, wird die Galle in der Gallenblase gespeichert und durch Wasserentzug eingedickt
Enterohepatischer Kreislauf	Mit der Gallenflüssigkeit werden Stoffe in den Darm abgegeben, die in tieferen Darmabschnitten (terminalem Ileum) rückresorbiert werden und über die Pfortader erneut zur Leber gelangen, z. B.: Bilirubin, Gallensäure, teilweise Medikamente (Weg: Galle- Dünndarm- Pfortader-Leber-Galle). 90% der Gallensäuren (führt zu einer starken Entlastung der Leber, die nur wenige Gallensäuren neu synthetisieren muss) 15-20% des Bilirubins und Urobilinogens (ein geringer Teil Urobilinogen wird dann auch über die Nieren ausgeschieden) Werden im sogenannten enterohepatischen Kreislauf rückresorbiert.
Erkrankungen	Gallensteine Gallensäureverlustsyndrom Steatorrhoe Ikterus
Bilder	https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c8/Gallenblase.png http://www.apotheken-umschau.de/multimedia/76/135/25/5939724305.jpg