Respiratorische Azidose

Absinken des pH-Wertes des Blutes und damit Übersäuerung des Körpers (Azidose) durch eine Störung im Bereich der Ventilation.

Allgemein	Verminderung der alveolären Ventilation (Hypoventilation) und damit Erhöhung des CO₂- Partialdrucks die Pufferbasen (Bikarbonat, Hämoglobin, Plasmaproteine) sind im Normalbereich das Kohlendioxid kann nicht mehr vollständig abgeatmet werden
Einteilung	akute respiratorische Azidose: durch Atelektasenbildung einer chronisch obstruktiven Atemwegserkrankung, akute respiratorische Insuffizienz, schwere körperliche Erkrankungen chronische respiratorische Azidose: bei COPD, Lungenemphysem
Laborwerte	pH-Wert: < 7,36 Bikarbonat: normal bis erhöht Base excess: unverändert pCO₂: > 45 mmHg
Ursachen	die Abatmung von Kohlendioxid ist gestört es befindet sich zu viel Kohlendioxid im Blut/Organismus
Erkrankungen mit respiratorischer Azidose	Lungenerkrankungen: Verlegung der Atemwege, Emphysem, Asthma bronchiale, Pneumothorax, Lungenödem, Bronchitis, COPD Herzerkrankungen: Herzinsuffizienz Rückenmarksverletzungen:hoher Querschnitt, Poliomyelitis Gehirnerkrankungen:Hirntumoren, Enzephalitis, Schädigung des Atemzentrums, Schlafapnoe-Syndrom Zwerchfelllähmung Intoxikationen:Schlafmittel Medikamente:Opiate
aktive Puffersysteme (Kompensation)	Nieren:Rückresorption von Bikarbonat, Ausscheidung von Wasserstoffionen Lungen: Sauerstoffzufuhr
Folgen	zentralvenöse Störungen: Blut-Hirn-Schranke wird durchlässig für Kohlendioxid verminderte Wirkung der Katecholamine Vasokonstriktion im kleinen Körperkreislauf Hyperkaliämie verminderte Sauerstoffbindung ans Hämoglobin
Symptome	pulmonal:Dyspnoe, Zyanose, flache schnelle Atmung Allgemeinsymptome:Angstgefühl, Müdigkeit, Schwäche, Schock nerval:Verwirrtheitszustände bis Koma, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Tremor, Koordinationsstörungen kardial/vasal:Tachykardie, Hypertonie Schock
Diagnose	Anamnese: Vorerkrankungen, siehe Symptome Labor:Blutgasanalyse Apparative Diagnostik:Röntgen-Thorax, Spirographie
Therapie	Akut lebensbedrohlich/stationäre Behandlung Medikamentöse Therapie:Kalium, Sympathomimetika, Kortikoide, Anticholinergika Operative Therapie: Steigerung der Ventilation (evtl. Intubation)

Cave

Eine Sauerstoffgabe kann die Ventilation verringern und die Hyperkapnie noch verstärken.
Auch Sedative und Opiate verschlechtern die Atmung.